Frührente ist nicht erwünscht

27.07.2006

Die Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer wollen nicht frühzeitig zum alten Eisen gehören. Sie wollen bis zur Rente beruflich aktiv bleiben. Allerdings können sich viele vorstellen, einige Jahre vor der Rente kürzer zu treten, sprich in Teilzeit zu arbeiten.Über drei Viertel der Befragten wollen bis zum Erreichen des gesetzlichen Renteneintritts- alters beruflich aktiv bleiben, wie eine Befragung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung ergab. Knapp die Hälfte wünscht sich demnach für die letzten Arbeitsjahre einen Teilzeitjob. Dabei möchten sechs von zehn Befragten ihren persönlichen Renteneintritt im Alter zwischen 60 und 67 Jahren selbst bestimmen; dafür würden sie auch finanzielle Abschläge bei einer früheren Rente in Kauf nehmen.

Eine ausreichende Versorgung durch die Rente im Alter halten die Bundesbürger offenbar keinesfalls für sicher. Mehr als sieben von zehn Befragten erwarten, dass sie auch in der nachberuflichen Phase noch dazuverdienen müssen. Bei den 35- bis 39-Jährigen waren dies sogar 82 Prozent. Dennoch wünschten sich insgesamt nur 44 Prozent einen Nebenjob im Alter, hieß es in der Studie. Fast alle Befragten wollen sich im Ruhestand vor allem um Familie und Freunde kümmern, mehr als zwei Drittel wollen sich außerdem gesellschaftlich engagieren.

Für die repräsentative Studie befragte TNS Emnid im Auftrag der Bertelsmann Stiftung Mitte Mai gut 1.000 Erwerbstätige. Die Interviewpartner waren im Alter zwischen 35 und 55 Jahren, wären also von den aktuellen Rentenreformen und der damit verbundenen Anhebung des Renteneintrittsalters betroffen.

Marzena Fiok

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