Den Ladebalken im Visier

Frustrierte Internet-Anwender

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Ladebalken, die bei der Installation neuer Programme oder dem Download von Dateien aus dem Web auftauchen, lösen bei Usern auch in Zeiten von schnellen Breitband-Internetverbindungen noch immer einige Frustration aus. Da ein Wegfallen der Wartezeiten bislang nicht in Aussicht steht, suchen Computerwissenschaftler nun nach alternativen Möglichkeiten, um dem Groll der Nutzer entgegenzuwirken. Dieser könnte beispielsweise durch die Verwendung von visuellen Tricks im Rahmen der Ladebalkenanzeige gemindert werden, die US-Forschern zufolge die Wartezeit um rund zehn Prozent kürzer erscheinen lassen.

Ladebalken, die bei der Installation neuer Programme oder dem Download von Dateien aus dem Web auftauchen, lösen bei Usern auch in Zeiten von schnellen Breitband-Internetverbindungen noch immer einige Frustration aus. Da ein Wegfallen der Wartezeiten bislang nicht in Aussicht steht, suchen Computerwissenschaftler nun nach alternativen Möglichkeiten, um dem Groll der Nutzer entgegenzuwirken. Dieser könnte beispielsweise durch die Verwendung von visuellen Tricks im Rahmen der Ladebalkenanzeige gemindert werden, die US-Forschern zufolge die Wartezeit um rund zehn Prozent kürzer erscheinen lassen.

"Die Form der Darstellung spielt bei der Wahrnehmung von Wartezeiten eine gewichtige Rolle", erklärt Chris Harrison, Wissenschaftler an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, die Grundannahme seiner Forschungsarbeit gegenüber dem NewScientist. Gemeinsam mit seinen Kollegen Zhiquan Yeo und Scott Hudson konnte Harrison nachweisen, dass pulsierende Ladebalken mit in unterschiedlichen Farben abgehobenen Wellen den Nutzern subjektiv eine deutlich kürzere Wartezeit vorgaukeln können als herkömmliche Darstellungen.

Versuchsaufbau mit zwei Szenarien
Um seine Theorie einem Praxistest zu unterziehen, setzten Harrison und sein Team auf einen Versuchsaufbau mit zwei unterschiedlichen Szenarien. Bei Ersterem ging es vor allem darum, pulsierende Ladebalken miteinander zu vergleichen, deren Frequenz entweder gleich, langsamer oder schneller werdend eingestellt war. Der zweite Teil umfasste Balken, bei denen sich bunte Wellen in verschiedenen Geschwindigkeiten entweder von links nach rechts oder umgekehrt bewegten.

Als das entsprechende Programm fertig geschrieben war, wurden die unterschiedlichen Ladebalken-Darstellungen 20 Freiwilligen vorgeführt. Die Auswertung der Untersuchungsergebnisse zeigte dabei eindeutig, dass sowohl die pulsierenden Balken mit schneller werdender Frequenz als auch die farblich abgehobenen Wellen die vom User subjektiv wahrgenommene Wartezeit deutlich kürzer erscheinen lassen als normale Balkenanzeigen.

Apple als Positivbeispiel
Dem NewScientist-Bericht nach könnte den zu Tage geförderten Erkenntnissen in Zukunft weitaus mehr Bedeutung zukommen als heute. Entsprechende visuelle Techniken, die den Nutzern eine kürzere Wartezeit vorspielen, müssten aber noch stark ausgebaut werden, um größere Effekte erzielen zu können. Hierfür fehle es auf Seiten der Softwareproduzenten aber noch an kreativen Ansätzen. Als Positivbeispiel wird alleine Apple genannt, das im Rahmen seines Mac-OSX-Betriebssystems bereits einige solcher optischen Tricks bei längeren Ladezeiten einsetzt. pte (bw)

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