FSC baut spezialisierten Partner-Channel im mittelständischen Unix-Bereich auf

19.06.2003
Nach langer Vorbereitungszeit bietet FSC nun auch dem Mittelstand Unix-basierende Einstiegsserver an. Deutschland-Chef Ulrich Kemp sieht in diesem Umfeld beste Möglichkeiten für den Channel, aus dem Volumengeschäft auszuscheren und sich als Lösungsanbieter zu positionieren.

Der Bad Homburger Hersteller Fujitsu Siemens Computers will mit ausgewählten Handelspartnern den Unix-Markt für den Mittelstand öffnen. Dabei sollen vor allem Unternehmen aus dem gehobenen Mittelstand angesprochen werden, die ihre geschäftskritischen Anwendungen konsolidieren wollen.

Deshalb wurden jetzt neue Primepower-Server eingeführt, die die Serverfamilie im Einstiegs- und Midrange-Segment komplettieren sollen (siehe Kasten) und bei den Distributoren Adiva und Bytec erhältlich sind. Aber damit nicht genug: Mehr noch als die Produkte stehen individuelle Lösungen im Fokus. Deshalb stellt FSC ein Portfolio von exemplarischen Lösungen - zum Beispiel Flexframe für SAP-Anwendungen auf Blades-Basis - für die wich-tigsten Serveranwendungen und -technologien vor.

Und da die Handelspartner in dieser Offensive nach Aussage von Deutschland-Chef Ulrich Kemp eine wichtige Rolle spielen sollen, bietet FSC ein umfangreiches Trainings- und Schulungsprogramm an, das den Einstieg in das Thema Unix erleichtern soll.

Wer "Qualified Primepower Partner" werden will, muss folgende Voraussetzungen erfüllen:

- ein Umsatzvolumen mit FSC-Produkten von mindestens einer halben Million Euro,

- ein jährlicher Marketing- und Business-Plan,

- Einsatz der FSC-Konfigurations-Tools,

- adäquates Software- und/oder Dienstleistungsportfolio,

- vierteljährlicher FSC-Produkt-Forecast,

- ausreichende Kreditlinie (mindesten 500.000 Euro) bei der Hausbank

- und die Ausbildung von min-destens zwei Mitarbeitern zum Primpower Certified Engineer und Primepower Certified Sales Professional. Nach der Zertifizierung sollen diese ausgebildeten Mitarbeiter einmal im Jahr einen Update-Kurs belegen.

Kemp ist sich im Klaren darüber, dass der Einstiegsaufwand für die Partner erheblich ist. So kosten die Fünf-Tage-Kurse in Paderborm zu den Themen "Hardware, Installation und Reparatur" sowie "Administration und Konfiguration" je 2.285 Euro, der Kurs "Installation & Maintanance Modell 800/1000/2000 sogar 3.622 Euro. Nimmt man dann noch die 1.000 Euro für die Zwei-Tage-Kurse zum Certified Sales Professional dazu, kommt ein neuer Partner locker auf rund 6.500 Euro für die Qualifizierung. Doch der Nutzen für die Partner sei noch größer, so Kemp, da sie massive Unterstützung seitens FSC erfahren würden, wie etwa Lead-Generierung oder Workshops für Endkunden gemeinsam mit den Partnern. Und als weiteren "schönen Nebeneffekt" bezeichnet er den Umstand, dass die Partner durch diese Schulungen auch ihr Linux-Know-how erweitern könnten.

Auch sei das Unix-Umfeld im Mittelstand ein Wachstumsmarkt, "in dem wir uns jedoch bis jetzt noch nicht positioniert haben". Kemp nennt es lieber "Lösungsgeschäft für den Mittelstand". Aber genau dieses sei bisher nur "fragmentarisch wenn überhaupt" von FSC bearbeitet worden. Doch jetzt sei alles ganz anders. Die internen Strukturen wurden neu ausgerichtet, teilweise sogar Personal für diesen Bereich eingestellt und entsprechende Produkte ins Portfolio genommen. Nun muss nur noch der Fachhandel mitmachen, denn mit ihm stehe und falle die Aktion.

"Ich möchte mit etwa 100 Partnern die Unix-Offensive starten, die meiner Ansicht nach bereits heute für diesen ,neuen‘ Markt fit sind", so Kemp. Er hofft, dass es bis nächstes Jahr 200 bis 250 Partner bundesweit sein werden. Seiner Ansicht nach hätten diese Partner typischerweise 50 bis 250 Mitarbeiter und bereits Enterprise-Erfahrungen. Dann könnte sogar ein Partnernetzwerk etab-liert werden, das sich entweder aus den Servicepartnern von FSC oder der eigenen Dienstleistungsorganisation zusammensetzt. Das böte außerdem die Möglichkeit der Teambildung. Es sei die freie Entscheidung des Partners, in welchem Maße er zusätzlich zu seinem Dienstleistungspaket auf Leistungen Dritter zurückgreifen möchte.

www.fujitsu-siemens.de

ComputerPartner-Meinung

Obwohl der Unix-Server-Markt derzeit leicht rückläufig ist, glaubt FSC fest an die Wachstumschancen im Unix-Umfeld. Und dank der günstigen, aber leistungsfähigen Hardware und der ausgewählten Lösungsangebote für den Mittelstand kann es sogar funktionieren. Zuvor muss aber der Channel bereit sein, viel Geld und Zeit in die Ausbildung zu investieren, da er ein entscheidender Mitspieler in dieser Offensive ist. Und da künftig vor allem die Qualität der Zusatzleistungen für das Überleben der Fachhändler entscheidend ist, bietet sich ihm mit dieser Aktion eine reale Chance, die anhaltende IT-Krise zu meistern - auch wenn der Preis für die Zertifizierung recht happig ausfällt. (go)

Die vier Neuen

Ab sofort sind zwei neue Mitglieder der Primepower-Serverfamilie im Handel. Die Primepower 250 ist mit zwei und die Primepower 450 mit bis zu vier Prozessoren ausgestattet, die auf dem Sparc64-V-1,1-GHz-Prozessor basieren. Ende des Jahres kommen die 650 und 850 hinzu, die mit bis zu 8 respektive 16 Prozessoren auf der Basis des Sparc64 V 1,08 GHz ausgestattet sind. Preislich startet das Einstiegsmodell 250 bei 8.500 Euro (plus Mehrwertsteuer).

Nach Firmenangaben sollen diese Einstiegs- und Midrange-Server mainframe-ähnliche Performance und Zuverlässigkeit bieten. Alle neuen Modelle verfügen über automatische Fehlererkennung und Selbstkorrektur, die ursprünglich für Enterprise-Lösungen entwickelt wurden. Die Versionen 250 und 450 lassen sich dank XSCF-Technologie (Extended System Control Facility) auch via Web, E-Mail oder Standverbindung fernüberwachen. (go)

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