Fünfeinhalb Jahre Gefängnis

29.07.2004

Seit November 2003 saß Ralph Blasek, ehemaliger Eigentümer des Software-Distributors Dinosoft und einiger anderer Firmen, in Untersuchungshaft (siehe ComputerPartner 47/03, Seite 12). Am vergangenen Donnerstag sprach das Landgericht Bochum sein rechtskräftiges Urteil: fünfeinhalb Jahre Haft. Der Angeklagte wurde des gewerbsmäßigen Betrugs für schuldig befunden.

Schulversionen als Vollversionen verkauft

"Der Verurteilte soll sein kriminelles Netzwerk, das aus zahlreichen Firmen und Konten im In- und Ausland bestand, Mitte der neunziger Jahre aufgebaut haben", berichtet Microsoft. Im Jahr 2002 stellte Microsoft Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft und arbeitete von da an eng mit den Ermittlungsbehörden zusammen. Die mit der Anklage verfolgten Rechtsverstöße betrafen Microsoft-Schulversionen, die zu Vollversionen "umgebaut" und anschließend zu annähernd marktüblichen Preisen an ahnungslose Kunden verkauft wurden.

Der Tatzeitraum erstreckte sich nach Angaben von Volker Talarowski, Vorsitzender Richter am Landgericht Bochum, über die Jahre 1998 bis 2001. Als Microsoft die Echtheitszertifikate erneut überarbeitet habe, um sie noch fälschungssicherer zu machen, habe er es dann aufgegeben, erklärte Blasek in der Verhandlung. Das Gericht stellte 4,5 Millionen Euro Schaden fest, die dem Softwaregiganten entstanden sind.

Beate Wöhe

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