Für deutsche DMS-Hersteller wird es eng

17.01.1997
MÜNCHEN: Blickt man auf den deutschsprachigen Markt für Dokumentmanagement-Systeme (DMS), so fallen zweierlei Tendenzen auf: Zum einen erwarten sich Marktforscher erstmals einen Umsatz von mehr als eine Milliarde Dollar; zum anderen prognostizieren sie eine deutliche Ausdünnung deutschsprachiger Anbieter.So berichtet die Beratungsfirma Dr. Schardt in ihrem Report "Der deutschsprachige DMS-Markt", daß die Menge der deutschsprachigen DMS-Anbieter seit 1994 von zirka 100 auf über 200 Anbieter im Jahr 1996 angewachsen ist. Doch da die meisten kleineren und mittleren Anbieter den Midrangemarkt bedienen (zirka 70 Prozent laut Schardt), müssen sie mit der zunehmenden Konkurrenz von Standardkomponenten-Anbietern wie beispielsweise Filenet, Lotus oder die Allianz Microsoft/Wang rechnen.

MÜNCHEN: Blickt man auf den deutschsprachigen Markt für Dokumentmanagement-Systeme (DMS), so fallen zweierlei Tendenzen auf: Zum einen erwarten sich Marktforscher erstmals einen Umsatz von mehr als eine Milliarde Dollar; zum anderen prognostizieren sie eine deutliche Ausdünnung deutschsprachiger Anbieter.So berichtet die Beratungsfirma Dr. Schardt in ihrem Report "Der deutschsprachige DMS-Markt", daß die Menge der deutschsprachigen DMS-Anbieter seit 1994 von zirka 100 auf über 200 Anbieter im Jahr 1996 angewachsen ist. Doch da die meisten kleineren und mittleren Anbieter den Midrangemarkt bedienen (zirka 70 Prozent laut Schardt), müssen sie mit der zunehmenden Konkurrenz von Standardkomponenten-Anbietern wie beispielsweise Filenet, Lotus oder die Allianz Microsoft/Wang rechnen.

Darüber hinaus stellt Schardt fest, daß immer mehr DMS-Basiskomponenten zur Ausrüstung von Betriebssystemen gehören und so der Markt für DMS-Lösungen sich in Richtung Standardlösungen mit offenen Schnittstellen, beispielsweise für SAP R/3, bewegt. So enthalten bereits 20 Prozent aller DMS-Systeme deutschsprachiger Hersteller Schnittstellen für R/3. SAP hat allerdings erst 10 Anbieter zertifiziert.

Um im DMS-Markt bestehen zu können, empfiehlt der Report folgende Strategie:

1. Die Berücksichtigung von Standards wie beispielsweise API der Workflow Management Coalition (WfMC), in der zirka 150 Hersteller, Anwender und Berater organisiert sind, oder der offenen Schnittstelle "Standard common document mangement architecture API" der Document Management Alliance (DMA). Diese soll den benutzertransparenten Zugriff auf unstrukturierte Dokumente in DMS-Anwendungen garantieren. Gerade fünf Prozent der deutschsprachigen Anbieter unterstützen laut Schardt diese Standards.

2. Die Internationalisierung der DMS-Software. Um auch im europäischen Markt zu konkurrieren, sollten neben der deutschen Version zumindest englische und französische Versionen angeboten werden können.

3. Die Zunahme von herstellerunabhängigen Compound-Systemen für den Midrange-Bereich. Hier erwartet Schardt, daß die Zusammenstellung von maßgeschneiderten Lösungen über Systemhäuser und -integratoren zunehmen wird und damit der Anteil an Serviceleistungen überproportional wachsen wird. Für Anbieter von DMS-Software bedeutet das, daß sie eine entsprechende Support-Infrastruktur bereitstellen müssen.

Berücksichtigen deutschsprachige Anbieter diese Faktoren nicht, so werden sie diesen Markt verlieren oder nur als hochspezialisierte, regionale Nischenanbieter überleben. So der Schardt-Report. (wl)

Zur Startseite