Fujitsu Siemens Computers

24.06.1999

Vorab: Noch ist alles möglich beim Fujitsu-Siemens-Deal, unterzeichnet ist derzeit nur ein "Memorandum of Understanding", eine Absichtserklärung sozusagen. Entsprechend schwammig sind demnach auch noch einige Formulierungen, und nach Details sucht man vergebens. Im Vorfeld wurde ja bereits kräftig spekuliert, und die Veröffentlichung der beiden Hersteller bietet denn auch wenig Überraschendes:1. Ein Joint-Venture von Fujitsu und Siemens soll entstehen, durch das "die gesamten Aktivitäten der beiden Unternehmen im weltweiten Computermarkt signifikant erweitert werden", heißt es im Text. Es trägt den Namen Fujitsu Siemens Computers. Geplant sind die gemeinsame Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb einer kompletten Palette von IT-Hardware-Produkten: Notebooks, PCs, Intel-Server, Unix-Server, BS2000-Großrechner und Supercomputer. Geplant ist zudem ein gegenseitiges Lieferabkommen, um das globale Geschäft beider Partner zu unterstützen.

2. Die neue Gesellschaft wird die derzeitigen Aktivitäten von Fujitsu Computers (Europe) Ltd. und des Siemens-Geschäftsgebiets Computer Systems (inklusive Entwicklung, Fertigung und Marketing) umfassen. Siemens bringt 8.000 Mitarbeiter in die Ehe ein, Fujitsu dagegen nur 1.600. Entlassungen sind wahrscheinlich, über die Größenordnung weiß man noch nichts Genaues.

3. Fujitsu und Siemens wollen jeweils einen 50-Prozent-Anteil an der neuen Gesellschaft halten - und gleichberechtigt in der Geschäftsleitung vertreten sein.

4. Fujitsu Siemens Computer wird, wenn die entsprechenden Genehmigungen vorliegen, die Geschäftstätigkeit zum 1. Oktober 1999 aufnehmen. Das Geschäftsjahr beginnt jeweils am 1. April.

5. Für das erste Jahr addieren die beiden Hersteller ihre Umsätze auf, werden also rund sechs Milliarden Euro (knapp zwölf Milliarden Mark) einfahren. Dazu trägt Fujitsu mit knapp acht Milliarden Mark den Löwenanteil bei. Das Umsatzziel für das Geschäftsjahr 2000: 7,6 Milliarden Euro, also rund 15 Milliarden Mark. Das Ziel: Man will gemeinsam unter die führenden drei Anbieter im Weltmarkt für die gesamte oben genannte Produktpalette vorstoßen. Aufgrund seiner addierten Umsätze, so Fujitsu, würde das Gemeinschaftsunternehmen in Europa bereits auf Rang drei vorrücken.

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