FSC-Mutter in Aktion

Fujitsu verkauft Festplattengeschäft an Toshiba

17.02.2009
Während die deutsche Fujitsu-Tochter FSC (Fujitsu-Siemens Computers) dem Eindruck nach vor allem Personalmeldungen bastelt, macht die japanische Muttergesellschaft Fujitsu Nägel mit Köpfen. Gerade hat sie ihr defizitäres Festplattengeschäft an Toshiba verkauft.

Während die deutsche Fujitsu-Tochter FSC (Fujitsu Siemens Computers) dem Eindruck nach vor allem an Personalmeldungen bastelt, macht die japanische Muttergesellschaft Fujitsu Nägel mit Köpfen. Gerade hat sie ihr defizitäres Festplattengeschäft an Toshiba verkauft. Ein Preis wurde nicht genannt. Der Kauf soll bis Ende Juni abgeschlossen sein.

Im ersten Schritt wird Fujitsu, so die Angaben des Unternehmens, seine Festplatten-Abteilungen in einer Firma konsolidieren. An dieser wird Toshiba 80 Prozent der Aneile besitzen, Fujitsu den Rest. In einem zweiten Schritt wird Toshiba alle Anteile übernehmen.

Laut Toshiba, das bisher nur Festplatten für Desktop-Rechner und Notebooks sowie mobile Geräte und Automobile fertigte, bedeutet der Kauf den Einstieg des Unternehmens in das Geschäft mit Servern und Datencenter-Systeme.

In diesem Segment hält Fujitsu derzeit einen Markanteil von rund 25 Prozent weltweit, wie Marktforscher IDC feststellte. Dennoch ist dieses Geschäft seit zwei Jahren nicht profitabel. Marktbeobachter erklärten, der Verkauf zeige, dass sich Fujutsi von seinen Hardware-Geschäften, wozu auch die Fertigung von Chips gehört, trennen will und statt dessen auf das höhermargige Software-Geschäft setzt. Darunter versteht Fujitsu vor allem das Management von IT-Infrastruktur, Datencenter, Server-Integration und Workflows. Ein deutlicher Wink nach München: Er zeigt, wie sich FSC wohl umbauen wird.

Toshiba kündigte bereits an, es werde auch sein Geschäft mit Flashspeichern (Solid state Disk (SSD)) ausbauen. IDC zufolge wurden im vergangenen Jahr etwas mehr als zehn Millionen SSDs verkauft. Dieser Markt gilt als wachsender. So vermutet IDC, im Jahr 2012 könnten bis zu 90 Millionen dieser Festplatten verkauft werden. Zum Vergleich: Im letzten Jahr wurden etwa 120 Millionen Festplatten ausgeliefert.

Von dem Verkauf ausgenommen sind Fujitsus Produktionsabteilungen für Festplattenköpfe und Datenmedien. Während letztere an den japanischen Fertiger Showa Denko verkauft werden soll, will Fujitsu die erstere schließen und rund 350 Mitarbeiter entlassen. (wl)

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