Fusionsängste: Mobilcom, Freenet und die Heuschrecke

23.08.2005
In getrennten Aktionärsversammlungen will heute der neue Haupteigentümer TPG die Zusammenlegung von Mobilcom und Freenet erreichen. Die IG Metall befürchtet Milliarden-Ausschüttungen auf Kosten von Arbeitsplätzen.

In getrennten Aktionärsversammlungen will heute der neue Haupteigentümer TPG die Zusammenlegung von Mobilcom und Freenet erreichen. Die IG Metall befürchtet Milliarden-Ausschüttungen auf Kosten von Arbeitsplätzen.

Die Texas Pacific Group (TPG), die Ende April 2005 rund 27 Prozent der Aktienanteile bei Mobilcom von France Télécom übernommen hat, gilt als eine der amerikanischen Beteiligungsgesellschaften, die SPD-Chef Müntefering in seiner "Heuschrecken"-Kritik meinte.

Eine Ausschüttung von bis zu einer Milliarde Euro an die Aktionäre und Tausende von gefährdeten Arbeitsplätzen im Zuge einer Verschmelzung von Mobilcom und der Internet-Tochter Freenet befürchten Belegschaftsvertreter und die IG Metall. Der Gewerkschaftsvize Bertold Huber warnte davor "aus zwei gesunden und soliden Unternehmen einen Sanierungsfall zu machen".

Schon Tage vor Bekanntwerden einer möglichen Fusion von Mobilcom und Freenet sind die Aktienkurse der beiden Unternehmen angestiegen. Sollte es zu einer Sonderausschüttung kommen, müssten diese von der aus der Fusion entstehenden neuen Gesellschaft Telunico über Kredite finanziert werden, was neue Schulden in hoher dreistelliger Millionenhöhe bedeutete und neuen Arbeitsplatzabbau zur Folge hätte, so die Befürchtung der Arbeitnehmervertreter. (kh)

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