Der deutsche Pay-TV-Sender Premiere ist ab sofort wieder im Besitz der TV-Rechte der deutschen Fußball-Bundesliga. Unter der Zustimmung des Bundeskartellamts und der Deutschen Fußballliga (DFL) hat der bisherige Besitzer der Rechte, arena , die Lizenzen an den Münchner Sender übertragen. Bereits ab 1. August startet Premiere seinen eigenen Bundesliga-Sender "Premiere Bundesliga".
Außerdem übernimmt Premiere die bisher von arena gehaltenen TV-Rechte an der spanischen Primera Division und der englischen Premiere League. Die Sublizenzierung der Bundesliga-Rechte ist das Kernstück einer umfassenden Vereinbarung zwischen Premiere, arena und Unitymedia, die nach Gesprächen mit dem Bundeskartellamt in den vergangenen Monaten modifiziert wurde. Gegen das ursprünglich im Februar 2007 geschlossene Vertragswerk hatte das Bundeskartellamt Bedenken angemeldet (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=070418015 ). Die neu abgeschlossene Vereinbarung wird vom Bundeskartellamt toleriert: Das Verfahren wurde eingestellt, der Vertrag kann ab dem heutigen Tag vollzogen werden. arena erhält, wie bereits bei der Februar-Transaktion vereinbart, 16,4 Mio. Aktien der Premiere AG aus einer genehmigten Kapitalerhöhung.
"Diese Transaktion wird Premiere nachhaltig stärken - sowohl in wirtschaftlicher als auch in strategischer Hinsicht. Premiere hat jetzt mehr attraktive Programme als je zuvor im Angebot. Premiere ist über alle modernen Verbreitungswege präsent: über Satellit, Kabel und Breitband-IPTV", so Georg Kofler, Vorstandsvorsitzender der Premiere AG.
Am 1. August startet Premiere den neuen Bundesligasender. Der Sender wird über das Premiere Sportportal zu sehen sein und als Einzelabo 19,99 Euro kosten. In Kombination mit "Premiere Fußball Plus" (UEFA Champions League, UEFA Cup, Europas Top Ligen) gibt es das Monatsabo um 29,98 Euro. Auch Kunden mit laufendem arena-Vertrag und mit arena-Receiver können die "Premiere Bundesliga" empfangen: Ihr abgeschlossener Vertrag und das damit gegebene Produktversprechen werden erfüllt, heißt es in der Aussendung von Premiere. Ob auch die österreichischen Premiere-Seher in den Genuss der Deutschen Bundesliga kommen werden, ist noch nicht geklärt. "Wir sind derzeit in Verhandlungen mit bwin, dem Inhaber der TV-Auslandsrechte. Es wird rechtzeitig vor dem Start der Deutschen Bundesliga eine Information für alle österreichischen Abonnenten geben", heißt es von Seiten Premiere auf Nachfrage von pressetext.
Indes hat Premiere heute, Donnerstag, die Zahlen für das 2. Quartal veröffentlicht. Demnach hat der Pay-TV-Sender in diesem Quartal schwarze Zahlen geschrieben und die Anzahl der Abonnenten erhöht. Im Vergleich zum 2. Quartal 2006 verbesserte sich das EBITDA um 32,0 Mio. Euro: von -21,8 Mio. auf 10,2 Mio. Euro. Diese signifikante Verbesserung schlägt sich auch auf das Ergebnis nach Abschreibungen (EBIT) durch: -12,9 Mio Euro im Vergleich zu 43,7 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Das Nettoergebnis betrug -32,6 Mio Euro. Im 2. Quartal 2006 war - insbesondere durch einen bilanziellen Sondereffekt aus latenten Steuern - noch ein Verlust von 138,8 Mio. Euro angefallen. Bis zum Jahresende will Premiere die Anzahl der Abonnenten auf 4,75 Mio. steigern. 750.000 davon kommen von den bestehenden arena-Abonennenten, die von Premiere übernommen werden. (pte/rw)