Ganswindt versucht Com-Belegschaft zu beruhigen

21.02.2006
Die gebeutelte, rund 54.500 Mitarbeiter zählende Siemens-Abteilung COM hat Zuspruch von Bereichsvorstand Thomas Ganswindt erhalten. Er schickte einen Brief an die COM-Mitarbeiter,

Die gebeutelte, rund 54.500 Mitarbeiter zählende Siemens-Abteilung COM hat Zuspruch von Bereichsvorstand Thomas Ganswindt erhalten. Er schickte einen Brief an die COM-Mitarbeiter, aus dem die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS) mit dem Titel "Ganswindts Beruhigungspillen" zitiert. Zudem schrieb er vergangenen Freitag ein Mail an die Mitarbeiter. Beide dokumentiert die Gewerkschaft IG Metall auf ihrer Web-Seite.

Die FAS zitiert aus dem Brief Ganswindts an die Beschäftigten, man lasse sich nicht nervös machen und verzeichne "unverkennbare Fortschritte" auf mehreren Feldern: Im Bereich der Mobilfunknetze werde Siemens COM weltweit "bald zur Nummer zwei aufrücken", auch in der Festnetzsparte sei man "Trendsetter".

Ganswindt schrieb weiter, man werde den Weg zum Erfolg fortsetzen und "gemeinsam die Früchte dieser Arbeit ernten".

In dem Mail schrieb Ganswindt, das Management möchte offene Fragen der Belegschaft "gerne beantworten". "Seit dem Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000 ist das Thema der Marktkonsolidierung auf dem Tisch. [...] 2005 war das Jahr der Übernahmen in der ICT-Branche, was Volumen betrifft. Auch wir machen uns immer wieder Gedanken über die verschiedensten Szenarien, um unsere Ziele im Markt durchzusetzen. [...] Einmal werden wir angesprochen, einmal sind wir selbst aktiv. [...]"

Ein klares Nein zur Zerschlagung Com-Sparte fehlt jedoch, wie die IG Metall anmerkt. Dass Ganswindt versichert, er habe "ein klares Konzept zur Gestaltung unserer Zukunft aus eigener Kraft heraus", und es so skizziert: "Die Profitabilitätsziele sind unser eigener Anspruch! Denn nur als profitables Unternehmen können wir die notwendigen Investitionen tätigen und langfristig ein zuverlässiger Partner unserer Kunden sein. Deshalb müssen wir alles tun, um unserem eigenen Anspruch gerecht zu werden. Und hier sind wir auf dem besten Weg. Entscheidend ist doch, dass wir eigenverantwortlich die Zukunft gestalten - der Erfolg und der Profit sind dann 'nur noch' das Resultat." - besagt eben nicht, wie das "klare Konzept" aussieht.

Allerdings: Ganswindt schrieb in dem Brief auch: "Wir lassen uns von Presseartikeln nicht nervös machen." Und weiter: "Unsere Kunden haben immer wieder bestätigt, dass wir zur Recht Innovation auf unsere Fahnen geschrieben haben und Trendsetter sind."

Der Brief endet mit: "Wir werden gemeinsam die Früchte dieser Arbeit ernten. Lassen Sie uns das Geschäft nicht schlechtreden!" (wl)

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