Gastkommentar

20.09.1996
Mit viel Getöse wurde er angekündigt, und zur CeBIT Home durfte das Publikum den ersten DVD-Player bestaunen. Schön schwarz und mit den Bedienungselementen, die wir alle von unseren Stereo-Anlagen kennen. 43 Zentimeter ist er breit, der DVD-A100 von Panasonic. Raus mit dem CD-ROM-Laufwerk aus dem PC? Wohl kaum. Schon in der Einleitung des Pressetextes steht, was Sache ist: "Der neue Spieler gibt auf DVD gespeicherte Spielfilme in höchster Bildqualität mit einer Auflösung von über 500 Linien und bestem Digitalton wieder."Es handelt sich offensichtlich um ein Gerät der Unterhaltungselektronik, das dort auf einer Computermesse vorgestellt wurde. Herkömmliche Musik-CDs und Video-Scheiben spielt er auch. Was sollte den innovationsfreudigen Anwender nun dazu bewegen, im Februar rund 1.300 Mark in einen DVD-Player zu investieren? Selbst wenn bis dahin ein halbwegs nennenswertes Filmangebot zur Verfügung stünde, bleibt die Sinnfrage. Es ist technisch sicher nett, gleich mehrere Synchronisationen oder mehrsprachige Untertitel auf einer Scheibe verewigen zu können. Eine Film-DVD für die ganze Welt, das kommt kostengünstig. Nur wird das den einzelnen Käufer wenig interessieren. Der will in der Regel nur eine Sprache, nämlich seine eigene. Ob die bessere Qualität der Renner wird? Besser als VHS-Videobänder war auch schon die erfolglose Bildplatte, nur ein wenig unhandlich.

Mit viel Getöse wurde er angekündigt, und zur CeBIT Home durfte das Publikum den ersten DVD-Player bestaunen. Schön schwarz und mit den Bedienungselementen, die wir alle von unseren Stereo-Anlagen kennen. 43 Zentimeter ist er breit, der DVD-A100 von Panasonic. Raus mit dem CD-ROM-Laufwerk aus dem PC? Wohl kaum. Schon in der Einleitung des Pressetextes steht, was Sache ist: "Der neue Spieler gibt auf DVD gespeicherte Spielfilme in höchster Bildqualität mit einer Auflösung von über 500 Linien und bestem Digitalton wieder."Es handelt sich offensichtlich um ein Gerät der Unterhaltungselektronik, das dort auf einer Computermesse vorgestellt wurde. Herkömmliche Musik-CDs und Video-Scheiben spielt er auch. Was sollte den innovationsfreudigen Anwender nun dazu bewegen, im Februar rund 1.300 Mark in einen DVD-Player zu investieren? Selbst wenn bis dahin ein halbwegs nennenswertes Filmangebot zur Verfügung stünde, bleibt die Sinnfrage. Es ist technisch sicher nett, gleich mehrere Synchronisationen oder mehrsprachige Untertitel auf einer Scheibe verewigen zu können. Eine Film-DVD für die ganze Welt, das kommt kostengünstig. Nur wird das den einzelnen Käufer wenig interessieren. Der will in der Regel nur eine Sprache, nämlich seine eigene. Ob die bessere Qualität der Renner wird? Besser als VHS-Videobänder war auch schon die erfolglose Bildplatte, nur ein wenig unhandlich.

Daß Musikliebhaber mit Klangqualität und Fassungsvermögen der CD Probleme haben, behauptet niemand ernstlich. Software-Distribution? MS-Office paßt auf eine CD-ROM, und wenn Bill weiter die Festplattenindustrie sponsert, sind es vielleicht bald zwei. Riesen-Lexika auf einer DVD? Statt 200 Shareware-Brocken nun 1.000 auf einer Scheibe?

Bleibt Multimedia, doch auch hier spürt man mitunter die Mühe, die mit dem Füllen einer CD-ROM verbunden war. Tolle Sprachlern-Software wäre ein Thema für die DVD, mit vielen Videos und Sound-Files. Die sind aber aufwenig zu produzieren, und kein Hersteller wird sich darauf ohne hinreichende Absatzchancen einlassen.

Na gut, was immer gebraucht wird, sind zuverlässige Backup-Technologien mit großer Speicherkapazität. Also her mit der beschreibbaren DVD. Es gibt sie noch nicht, logisch. Bevor die CD-Brenner auf den Markt kamen, haben schlichte CD-ROM-Laufwerke schließlich auch astronomische Absatzzahlen erreicht.

Die DVD ist ein faszinierendes Medium, gar keine Frage. Vielleicht kommt sie einfach ein wenig zu früh und ein wenig zu schnell und ein wenig zu unausgereift. Rolf Hiermer

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