Gateway 2000: In Deutschland Markenbewußtsein schaffen

04.03.1998

FRANKFURT: Nach einem schlechten dritten Quartal im Jahr 1997 gelang Gateway 2000 doch noch ein umsatzstarker Abschluß des Geschäftsjahres. Das wenig beeindruckende Deutschland-Geschäft entschuldigen die Verantwortlichen noch mit "Anlaufschwierigkeiten".

Die ersten Gateway-PCs entstanden nicht nach klassischem Vorbild in einer Garage, sondern in einem Kuhstall in South Dakota am Stadtrand von Sioux City. Firmengründer Ted Waitt blieb seinem ländlichen Hintergrund auch beim europäischen Markteintritt treu: Überall in den Präsentationsmappen des Unternehmens prangen die schwarzweißen Flecken des lieben Viehs und haben in vielen europäischen Ländern für die gewünschte Aufmerksamkeit gesorgt. Nur in Deutschland bleibt der Erfolg des Direktanbieters aus. Nach dem Ausscheiden von Geschäftsführerin Carola Bode im vergangenen Jahr blieb der Chefsessel gleich verwaist, Großkundenbetreuer Patrick Tobias ist jetzt Verhandlungspartner für Kunden und mögliche Geschäftspartner in Deutschland. Der "Business Development Manager" berichtet an Emmanuel Davidson in Dublin, der gerade vom Sales Director Emea zum "Corporate Communication Director" befördert wurde.

Weltweit steht das Unternehmen nicht schlecht da: Nach einem schlechten dritten Quartal im vergangenen Jahr konnte sich Gateway in den darauffolgenden Monaten wieder fangen, verkaufte 850.000 PCs und legte damit ein "Rekordquartal" mit einem Umsatz von 1,98 Milliarden Dollar und einem Gewinn in Höhe von 93 Millionen Dollar hin.

So schloß der Direktanbieter das Geschäftsjahr 1997 zum 31. Dezember dann doch mit einem Umsatzplus von 25 Prozent ab (6,29 Milliarden Dollar). Der Gewinn fiel allerdings schlechter aus als im Vorjahr: 1996 verdiente Gateway noch 250,7 Millionen Dollar, im vergangenen Geschäftsjahr waren es nach Abzug von 95 Millionen Dollar an außerordentlichen Aufwendungen nach Steuern nur noch 109,8 Millionen Dollar, obwohl der Hersteller mit 2.580.000 verkauften PCs 35 Prozent mehr Systeme an den Kunden brachte, als im Jahr davor.

Für Deutschland gibt es keine Zahlen, Tobias beteuert allerdings, die Gateway 2000 GmbH arbeite profitabel. Über die von der Branche als eher müde bezeichneten Geschäfte des Herstellers hierzulande macht sich der Deutschland-Verantwortliche keine Sorgen: "Wir kamen zu einer guten Zeit hierhin - wir hatten einfach das Geld für längerfristige Investitionen", erinnert er sich an den Markteintritt vor drei Jahren.

Jetzt will Tobias erst einmal weiter am Image der Produkte feilen. In zwei Jahren, so sein Plan, hätten beispielsweise die Notebooks des Unternehmens voraussichtlich die gewünschte "Awareness", zudem will sich Gateway in Deutschland zunehmend auf den Business-Bereich ausrichten. Dort agiert allerdings der zweite Direktanbieter im Markt, Dell, bereits mit großem Erfolg. Doch auch hier setzt Europa-Stratege Davidson auf den langen Atem: "Wir werden eins nach dem anderen angehen". (du)

Patrick Tobias ist "Business Development Manager" für Gateway 2000 in Deutschland und holt sich den Segen für strategische Entscheidungen bei...

... Emmanuel Davidson, der seit kurzem als Director Corporate Communications in der Europa-Zentrale des Direktanbieters in Dublin verantwortlich zeichnet.

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