Geht nach der Leitzinssenkung der Schwarze Peter der Konjunktur an die Banken?

15.01.2003
Obwohl die Europäische Zentralbank (EZB) am 5. Dezember bereits die Leitzinsen um einen halben Punkt auf 2,75 Prozent gesenkt hat, warten Privat- wie Firmenkunden immer noch vergeblich auf billigere Darlehen, kritisieren Verbraucherschützer. Schlimmer noch: „Die Bürger können auch nicht nachvollziehen, dass die Zinsen ihres Dispositionskredites erhöht wurden", zitiert das „Handelsblatt" Thomas Bieler von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Einer Studie der Frankfurter Finanzberatung FMH zufolge hätten 35 von 50 befragten Banken den Zinsatz für sechsmonatige Anlagen um durchschnittlich 0,20 Prozentpunkte gesenkt. Ratenkredite sollen nur bei einer einzigen Bank billiger geworden sein. Die Tatsache, dass die Leitzinssenkung von den Banken kaum weitergegeben wird, trifft nicht nur private Verbraucher, sondern auch Firmenkunden. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen beklagen, dass es kaum noch möglich sei, an günstige Kredite heranzukommen. Gustav-Adolf Horn vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin sieht in der Zinspolitik der Banken sogar indirekt die durch die Leitzinssenkung beabsichtigten Auswirkungen auf die Konjunktur gefährdet. Schwer unter Beschuss geraten ist der ehemalige Deutsche-Bank-Chef Rolf-E. Breuer, seit November 2001 Präsident des Bundesverbands deutscher Banken (BdB). Das Kartellamt prüft derzeit nach eigenen Angaben ob er gegen das Empfehlungsverbot des Kartellgesetzes verstoßen habe, als er die Banken dazu aufrief, am Sparkurs festzuhalten und die Leitzinssenkung der EZB vorerst nicht an die Kunden weiterzugeben. Sollte ein Verstoß festgestellt werden, würde dem Bankenpräsidenten ein Bußgeld von 500.000 Euro drohen. (kh)

Obwohl die Europäische Zentralbank (EZB) am 5. Dezember bereits die Leitzinsen um einen halben Punkt auf 2,75 Prozent gesenkt hat, warten Privat- wie Firmenkunden immer noch vergeblich auf billigere Darlehen, kritisieren Verbraucherschützer. Schlimmer noch: „Die Bürger können auch nicht nachvollziehen, dass die Zinsen ihres Dispositionskredites erhöht wurden", zitiert das „Handelsblatt" Thomas Bieler von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Einer Studie der Frankfurter Finanzberatung FMH zufolge hätten 35 von 50 befragten Banken den Zinsatz für sechsmonatige Anlagen um durchschnittlich 0,20 Prozentpunkte gesenkt. Ratenkredite sollen nur bei einer einzigen Bank billiger geworden sein. Die Tatsache, dass die Leitzinssenkung von den Banken kaum weitergegeben wird, trifft nicht nur private Verbraucher, sondern auch Firmenkunden. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen beklagen, dass es kaum noch möglich sei, an günstige Kredite heranzukommen. Gustav-Adolf Horn vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin sieht in der Zinspolitik der Banken sogar indirekt die durch die Leitzinssenkung beabsichtigten Auswirkungen auf die Konjunktur gefährdet. Schwer unter Beschuss geraten ist der ehemalige Deutsche-Bank-Chef Rolf-E. Breuer, seit November 2001 Präsident des Bundesverbands deutscher Banken (BdB). Das Kartellamt prüft derzeit nach eigenen Angaben ob er gegen das Empfehlungsverbot des Kartellgesetzes verstoßen habe, als er die Banken dazu aufrief, am Sparkurs festzuhalten und die Leitzinssenkung der EZB vorerst nicht an die Kunden weiterzugeben. Sollte ein Verstoß festgestellt werden, würde dem Bankenpräsidenten ein Bußgeld von 500.000 Euro drohen. (kh)

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