Geld sparen durch optimales Beschaffungsmanagement

11.11.1999
MÜNCHEN: Während Intershop und Co mit ihren E-Commerce-Lösungen einen beispiellosen Umbruch in der Art und Weise, wie wir Produkte und Dienstleistungen im Internet verkaufen, initiierten, rollt die nächste, noch größere Welle auf uns zu: die Neuordnung des Einkaufs- beziehungsweise Beschaffungsmanagements. Das US-Start-up Ariba plaziert sich in diesem neuen Marktsegment.

"Vor etwa einem Jahr war der erste Run im E-Commerce das Geschäft direkt mit dem Endkunden. Heute wird immer deutlicher, daß dem Internet und Intranet vor allem im Einkaufs- beziehungsweise Beschaffungsprozeß eines Unternehmens eine sehr entscheidende Bedeutung zukommt", skizziert Heather Ashton, Chefanalytikerin im Bereich Electronic-Business-Strategien des US-Wirtschaftsanalysten Hurwitz Group, die derzeitige Situation.

Und wenn die Angaben der Bostoner Wirtschaftsanalysten der Aberdeen Group stimmen, dann fließen zwischen 30 bis 60 Prozent aller Ausgaben eines Unternehmens in die Beschaffung operativer Ressourcen, also von Waren und Dienstleistungen, die für den laufenden Betrieb eines Unternehmens notwendig sind.

Für Thomas Koenen, Deutschland-Geschäftsführer von Ariba, sind die Vorteile klar: "Kostensenkung ist ein strategisches Ziel aller Unternehmen, unabhängig von der Branche. Firmen, die Procurement-E-Commerce-Lösungen in Verbindung mit dem Inter- und Intranet nutzen, senken ihre Kosten um bis zu 15 Prozent." Und genau darin sieht er auch die Hauptaufgabe der auf einer völlig papierlosen Bestellabwicklung basierenden Plattform ORMS (Operating-Resource-ManagementSystem) des Silicon-Valley-Youngsters Ariba. Erst vor knapp drei Monaten eröffnete die nach eigenen Angaben weltweite Nummer eins im Bereich Procurement-Business-to-Business-E-Commerce eine Niederlassung in München.

NOCH IM TAL DER AHNUNGSLOSEN

Auch die vielen VARs, Distributoren, Systemintegratoren, Reseller und Fachhändler in der ITK-Branche in Deutschland, nicht selten Zulieferer der Einkaufsabteilungen der Multis, profitieren vom Ariba-Netzwerk, das in Deutschland freilich noch in den Kinderschuhen steckt, aber bereits in aller Munde ist, ist sich Koenen sicher. Nach seinen Angaben ist gerade der IT-Handel durch den Anschluß an das Ariba-Netzwerk in der Lage, auch an der eigenen Kostenschraube zu drehen. Der Einspareffekt läßt erfahrungsgemäß nicht lange auf sich warten: Wer seine Kosten senkt, kann preisgünstiger anbieten. Koenen betont: "Nur wer sich als Zulieferer an das Ariba-Netzwerk anschließt, kann damit seine eigenen Kosten senken." Hewlett-Packard zählt bereits zu den heimischen Kunden; in den USA hat sich auf IT-Anbieterseite bereits Ingram Micro eingeklinkt.

Microsoft hat die Zeichen der Zeit ebenfalls erkannt und unlängst ein weitreichendes Agreement mit Ariba unterzeichnet: Auf Basis der Back-Office-Plattform unter NT-Servern und SQL-Servern integriert der Softwareriese Aribas ORMS in die eigenen Biz-Talk-E-Commerce-Lösungen. Ariba, das ORMS zur Zeit ausschließlich im Direktvertrieb anbietet, implementiert im Gegenzug eine spezielle Version von Microsofts Site-Server-Edition in ORMS. Zusätzlich wird Ariba Microsofts SQL-Server 7.0 zusammen mit ORMS ausliefern. Für Oracle-Kunden will das Unternehmen ein Upgrade zur Konvertierung auf SQL-Server anbieten. (up)

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