Genicom: positiver Bilanz folgt Umstrukturierung

04.12.1996
MÜNCHEN: Der amerikanische Druckerhersteller wittert seine Chancen im Servicegeschäft und schickt zwei verschlankte Business-Units ins Rennen um Marktanteile.Nach Ansicht von Art Gallo, General Manager der Genicom Corporation mit Hauptsitz in Westfields/Virginia, ist die Wachstumsstrategie für 1995 aufgegangen. "Wir haben zugelegt" beschreibt er mit einem Satz die Geschäftsergebnisse des Geschäftsjahres 1995.

MÜNCHEN: Der amerikanische Druckerhersteller wittert seine Chancen im Servicegeschäft und schickt zwei verschlankte Business-Units ins Rennen um Marktanteile.Nach Ansicht von Art Gallo, General Manager der Genicom Corporation mit Hauptsitz in Westfields/Virginia, ist die Wachstumsstrategie für 1995 aufgegangen. "Wir haben zugelegt" beschreibt er mit einem Satz die Geschäftsergebnisse des Geschäftsjahres 1995.

Genicom weist die besten Umsatz- und Gewinnsteigerungen seiner Firmengeschichte aus. Die Bruttoeinnahmen lagen bei 294 Millionen Dollar (Vorjahr 234 Millionen Dollar), der Reingewinn bei etwa 6,2 Millionen Dollar (Vorjahr 2,6 Millionen Dollar). Noch vor zwei Jahren mußte das Unternehmen Verluste in Höhe 3,2 Millionen Dollar verbuchen. Genicom-Chef Paul Winn führt die Verbesserung der Ertragslage auf zwei wesentliche Ereignisse zurück. Zum einen verstärkten die Amerikaner mit der letztjährigen Übernahme der Harris Adacom Network Services ihr Engagement im Geschäftsbereich Integrated Network Solutions, zum anderen soll die Gewinnung von Kunden wie Canon, IBM, DEC und Motorola das Mulivendor-Service-Geschäft stark angekurbelt haben.

Aus diesem Grund durchlief das Unternehmen, beginnend seit letztem Quartal 1995, Umstrukturierungsmaßnahmen, die nunmehr als abgeschlossen gelten. Aus den bisher drei Geschäftsbereichen Document Solutions, Multivendor Services und Integrated Network Solutions wurden die zwei letztgenannten zu einer gemeinsamen Business Unit namens Enterprise Service Solution zusammengefaßt, die in Zukunft unter einem eigenständigen Logo auftritt. Beide Geschäftsbereiche operieren mit globaler Gewinn- und Verlustverantwortung und sollen nach den Wünschen von Winn künftig je 50 Prozent des Gesamtumsatzes bestreiten, der in seiner Zielvorstellung bereits 1998 bei 500 Millionen Mark liegen soll.

Die Konzentration auf das Kerngeschäft und die Forcierung der Anstrengungen der Business Unit Integrated Network Solutions sollen das weitere Wachstum sichern. Dessen finanzielle Sicherung sieht Winn als gegeben an. Genicom habe mit der NationsBank einen neuen Kreditrahmen über 75 Millionen Dollar vereinbart, die bisherige Anleihe bei der CIT Group/Credit Finance sei abgelöst. Das Unternehmen könne somit langfristig gesehen auf zinsgünstigere Mittel zurückgreifen.

Klaus Fuchs, der deutsche Statthalter von Genicom mit Sitz in Sulzbach, wird sich aber noch gewaltig anstrengen müssen, um Winn einen positiven Geschäftsbericht vorlegen zu können. Derzeit ist es um das Deutschlandgeschäft nicht gerade zum besten bestellt. Einziger Kommentar von Fuchs: "Deutschland ist nach Plan gewachsen, allerdings nicht so positiv wie in den USA. Die Gründe hierfür sehe ich in der mangelnden Investitionsbereitschaft, selbst durch den Umsatz unserer starken osteuropäischen Partner-Länder konnten wir das angestrebte Ergebnis nicht ganz erreichen." Konkrete Zahlen wollte Fuchs auf Nachfrage von ComputerPartner jedoch nicht nennen.

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