Genion für Nebenstellen - nach 500 Metern gilt der Funktarif

12.02.1999
MÜNCHEN: Nachdem "Genion" von Viag Interkom inzwischen ein großes Marktpotential verspricht, versucht Viag das Kombiangebot auch den Geschäftsleuten schmackhaft zu machen.

Die "Genion"-Lösung von Viag Interkom ist durch Werbung und Marketing inzwischen hinlänglich bekannt. Ein Handy und eine Nummer - daheim und unterwegs. Sobald das Häuschen auf dem Handydisplay erscheint, telefoniert der Genion-Nutzer zum Festnetztarif von Viag. Ist es verschwunden, gelten Handypreise. Über 100.000 Mal hat Viag das Genion nun schon an den Endkunden - überwiegend Privatleute - gebracht.

Nun gibt es Genion aber nicht mehr nur für den Privatmann. Neuerdings können auch Firmen den Service buchen. Von der Nebenstelle der Telefonanlage werden die Anrufe automatisch ans Handy des Geschäftsmannes weitergeleitet. Die "Homezone" vom Privat-Genion wird beim Profi-Genion durch die "Officezone" abgelöst, die das Firmengebäude im Radius von etwa 500 Metern umgibt. Befindet sich der Geschäftsmann innerhalb dieses Kreises, so zahlt er für die Weiterleitung lediglich den Ortstarif, der bei Viag etwa vier bis sechs Pfennig in der Minute beträgt. Außerhalb der 500-Meter-Zone kostet die Weiterleitung zusätzlich 29 Pfennig. Eine Konfiguration der bestehenden TK-Anlage ist nicht nötig, ebensowenig die Kopplung der Anlage ans Funknetz. Nur die Handys müssen zusätzlich gekauft werden. In der Vergangenheit sind beim Privat-Genion hin und wieder Probleme mit der Verfügbarkeit aufgetreten. Diese sollen bei der Profiversion gleich im Vorfeld ausgeräumt werden. Der "Genion Check" soll vor Vertragsabschluß zeigen, ob das Firmengebäude auch vom Viag-Netz abgedeckt wird. (gn)

Kurzgefaßt

Genion für Geschäftskunden

Zielgruppe: Geschäftsleute, die viel unterwegs sind.

Verkaufsargumente: Der Kunde hat nur noch eine Nummer, egal, wo er sich gerade befindet. Die TK-Anlage muß nicht extra konfiguriert oder an das Funknetz gekoppelt werden.

Verfügbarkeit: ab sofort

Preis: laut Tarifliste der Viag Interkom, zum Beispiel vier bis sechs Pfennig für die Festnetzminute - 29 zusätzlich für die Funkminute.

ComputerPartner-Meinung: Eigentlich eine gute Sache. Die Problematik mit der immer noch mageren Abdeckung durch das Viag-Netz will Viag durch den Genion-Check beheben. Aber dadurch, daß kürzlich die Verträge mit Swisscom gekündigt wurden, stehen Viag-Kunden jetzt nur mehr zwei Netze zur Verfügung. Die Kunden können nicht mehr über das D2- und E-Plus-Netz telefonieren. Außerdem: Beim Privat-Genion gab es des öfteren auch Probleme mit dem Umschalten von Funk- auf Festnetz. Sollte dies beim Profi-Genion auch der Fall sein, wird sich das Angebot auf Dauer nicht durchsetzen. Ein weiterer Punkt: Viag muß sich etwas ausdenken, wie der Verkauf von Genion auch für die Fachhändler attraktiver wird. Bislang wurde lieber "Citypartner" verkauft, ein Angebot, das mehr Provision verspricht als Genion.

Infos: www.viaginterkom.de

Zur Startseite