Geplatzte Fusionsträume: Alcatel und Lucent bleiben getrennt

31.05.2001
Aus der Monsterheirat zwischen dem französischen Tk-Anbieter Alcatel und dem US-Tk-Pendant Lucent wird nichts. Be Unternehmen bestätigten, die Gespräche abgebrochen zu haben. Dem wenig überraschenden Abbruch der übernahmenverhandlungen war eine recht seltsame Entwicklung der Fusionsgespräche voraus gegangen. Anfangs hatte Alcatel lediglich bei Lucent angeklopft, ob es dessen Glasfaserabteilung für rund vier bis fünf Milliarden Dollar übernehmen könnte. Doch in den Gesprächen schien sich bald heraus zu kristallisieren, dass Alcatel die angeschlagenen, seit 1998 von AT&T losgelöste Netzwerkerin ganz kaufen könnte. Unter dem Stichwort "Kostenersparnis“, vor allem bei dem im Fusionfall rund 250.000 Mitarbeiter zählenden Personal, machten bald rund vier Milliarden Dollar die Runde; ferner glaubte Alcatel, das unbedingt in den US-Markt für Telekommunikationsausrüstung will, 40 Milliarden Aktiendollar aufbringen zu können. Im übrigen verschafften die Gespräche be Unternehmen zwei Wochen lang kostenloses Marketing – in jeder Zeitung wurde ausführlich Für und W des möglichen Merges erörtert. Dass Analysten vor der Fusion warnten, spielte eine untergeordnete Rolle. Doch jetzt bleibt alles beim Alten. Be Unternehmen müssen weiterhin getrennt um Kunden kämpfen.Die übernahme scheiterte allein schon daran, dass niemand wusste, wie die ehrwürdigen Forschungslabors "Bell Labs“ zu handhaben wären. Nachdem diese eng mit dem amerikanischen Militär zusammen arbeiten, schien eine übernahme durch eine französische, durch den Staat unterstützte Company - trotz Globalisierung und freier Märkte – ausgeschlossen. Aber es gab offensichtlich auch firmeninterne Gründe, den Merge abzublasen. So war man bei Lucent erbost, sich nicht als Gleicher neben Alcatel, sondern nur als künftige Alcatel-Abteilung behandelt zu w. "Der Form und der Absicht nach war es eher eine übernahme“, zitiert das "Wall Street Journal“ eine Lucent nahestehende Person. Auch konnte man sich nicht über eine paritätische Besetzung des Vorstand des fusionierten neuen Unternehmens einigen. Ferner war Lucent-Präs Henry Schacht lediglich als "Vice Pres“ vorgesehen, während Alcatel-Chef Serge Tchuruk das Unternehmen leiten sollte. Schließlich hätten die Franzosen mit 58 Prozent die Mehrheit gehalten. Nun macht das Gerücht die Runde, der Abbruch heiße lediglich: Man werde nochmals verhandeln. Ob sich dann bessere Argumente für die Fusion gefunden haben werden – darüber wird Sie ComputerPartner online informieren. (wl)

Aus der Monsterheirat zwischen dem französischen Tk-Anbieter Alcatel und dem US-Tk-Pendant Lucent wird nichts. Be Unternehmen bestätigten, die Gespräche abgebrochen zu haben. Dem wenig überraschenden Abbruch der übernahmenverhandlungen war eine recht seltsame Entwicklung der Fusionsgespräche voraus gegangen. Anfangs hatte Alcatel lediglich bei Lucent angeklopft, ob es dessen Glasfaserabteilung für rund vier bis fünf Milliarden Dollar übernehmen könnte. Doch in den Gesprächen schien sich bald heraus zu kristallisieren, dass Alcatel die angeschlagenen, seit 1998 von AT&T losgelöste Netzwerkerin ganz kaufen könnte. Unter dem Stichwort "Kostenersparnis“, vor allem bei dem im Fusionfall rund 250.000 Mitarbeiter zählenden Personal, machten bald rund vier Milliarden Dollar die Runde; ferner glaubte Alcatel, das unbedingt in den US-Markt für Telekommunikationsausrüstung will, 40 Milliarden Aktiendollar aufbringen zu können. Im übrigen verschafften die Gespräche be Unternehmen zwei Wochen lang kostenloses Marketing – in jeder Zeitung wurde ausführlich Für und W des möglichen Merges erörtert. Dass Analysten vor der Fusion warnten, spielte eine untergeordnete Rolle. Doch jetzt bleibt alles beim Alten. Be Unternehmen müssen weiterhin getrennt um Kunden kämpfen.Die übernahme scheiterte allein schon daran, dass niemand wusste, wie die ehrwürdigen Forschungslabors "Bell Labs“ zu handhaben wären. Nachdem diese eng mit dem amerikanischen Militär zusammen arbeiten, schien eine übernahme durch eine französische, durch den Staat unterstützte Company - trotz Globalisierung und freier Märkte – ausgeschlossen. Aber es gab offensichtlich auch firmeninterne Gründe, den Merge abzublasen. So war man bei Lucent erbost, sich nicht als Gleicher neben Alcatel, sondern nur als künftige Alcatel-Abteilung behandelt zu w. "Der Form und der Absicht nach war es eher eine übernahme“, zitiert das "Wall Street Journal“ eine Lucent nahestehende Person. Auch konnte man sich nicht über eine paritätische Besetzung des Vorstand des fusionierten neuen Unternehmens einigen. Ferner war Lucent-Präs Henry Schacht lediglich als "Vice Pres“ vorgesehen, während Alcatel-Chef Serge Tchuruk das Unternehmen leiten sollte. Schließlich hätten die Franzosen mit 58 Prozent die Mehrheit gehalten. Nun macht das Gerücht die Runde, der Abbruch heiße lediglich: Man werde nochmals verhandeln. Ob sich dann bessere Argumente für die Fusion gefunden haben werden – darüber wird Sie ComputerPartner online informieren. (wl)

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