Microsoft hat vor, ab Ende 2010 mit zwei Windows-Mobile-Varianten gleichzeitig um Smartphone-Marktanteile zu kämpfen. Ein preisgünstiges Windows Mobile 6.5 soll gegen Android antreten, während High-End-Geräte mit dem für das vierte Quartal 2010 erwarteten Windows Mobile 7 gegen das iPhone in den Ring steigen soll, berichtet das taiwanesische Branchenportal DigiTimes unter Berufung auf Quellen bei Geräteherstellern. IDC-Analyst Jonathan Arber allerdings ist eher skeptisch, was eine Strategie mit zwei parallel verfügbaren Windows-Mobile-Versionen betrifft. "Es wird übergangsweise wie immer eine Phase der Koexistenz geben, aber es scheint eher unwahrscheinlich, dass das eine langfristige Strategie wird", meint er. Eher glaubwürdig sei, dass Windows Mobile 6.5 ein zwischenzeitliches Touch-Upgrade erfahren könnte.
Diesen Herbst wird Windows Mobile 6.5 starten, doch schon im Februar 2010 könnte es Insidern zufolge ein Update geben, das die Touch-Funktionalität des Smartphone-Betriebssystems verbessert. "Wenn Microsoft dazu die Möglichkeit hat, wäre das in der Tat sehr vernünftig", meint dazu Arber. Denn ein nutzerfreundlicheres Touch-Interface könnte helfen, die angeschlagene Position des Konzerns im Smartphone-Wettbewerb zu stärken. Das könnte Microsoft gut gebrauchen, hat man doch zuletzt deutlich Marktanteile eingebüßt. Falls ein derartiges Update ansteht, sollte es so früh wie möglich erfolgen, meint der Analyst - auch, damit der Termin nicht zu nahe am Start von Windows Mobile 7 liegt.
Wenn Windows Mobile 7 voraussichtlich im letzten Quartal 2010 erscheint, wird sich die Rolle der Vorgängerversion den DigiTimes-Quellen zufolge ändern. Das Produkt werde nicht vom Markt verschwinden, sondern billiger werden. Danach solle Windows Mobile 6.5 mit Android und die Version 7 mit dem iPhone konkurrieren.
Allerdings ist fraglich, ob eine solche Zweigleisigkeit mit einer Differenzierung zwischen Android und iPhone überhaupt sinnvoll sei. "Die Android-Geräte von HTC sind schließlich auch als iPhone-Konkurrenten positioniert", meint Arber. Auch liege es letztendlich in Microsofts Interesse, Windows Mobile 7 schnell und möglichst stark auf dem Markt zu platzieren - mit einer entsprechenden Menge an Geräten. Daher bezweifle er aus heutiger Sicht, dass Microsoft wirklich eine Zwei-Plattform-Strategie fahren werde. "Allerdings könnte sich die Marktsituation bis Ende 2010 noch deutlich ändern", betont er abschließend. (pte) /(bw)