Gesetz in USA wirkungslos?

26.02.2004

Das seit 1. Januar 2004 in den USA gültige Anti-Spam-Gesetz ist nach Meinung von Mail-Filter-Anbietern wenig geeignet, den universellen E-Mail-Müll einzudämmen. Seit 1. Januar müssen Spams zum Beispiel die Möglichkeit bieten, dass der Nutzer die Mail per Klick abbestellen kann und seine Adresse damit definitiv aus der Liste des Spammers gestrichen wird. Doch Spammer umgehen diese Vorschrift, indem sie die "Unsub-scribe"-Liste mit einer neuen Adresse unterlegen - der Nutzer wird auf die neue Webseite außerhalb den USA gelinkt. Ebenso ist es in den USA untersagt, kommerzielle Mails ungefragt zu verschicken. Doch die Spammer behaupten nun einfach, der Grund ihrer Mails sei ein anderer. Ferner ist der Versand pornografischer oder betrügerischer Inhalte verboten.

Bei Zuwiderhandlungen drohen hohe Geld- und auch Gefängnisstrafen. Also verschicken Spammer Mails, in denen angeboten wird, durch die elektronische Zahlung einer geringfügigen Summe aus den Mail-Listen von Porno-Sites gestrichen zu werden. Das Fazit: Das neue Gesetz sei nicht oder nur kaum geeignet, die Flut unerwünschter Mails nennenswert zu reduzieren. Die Fakten sprechen für sich: Im Januar machten Spams 79 Prozent des E-Mails aus, vor In-Kraft-Treten des Gesetzes lag die Quote bei 80 Prozent.

Wolfgang Leierseder

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