HANNOVER: "Weltweit über fünf Millionen verkaufte Zip-Laufwerke", Iomega-CEO Kim Edwards konnte gar nicht oft genug betonen, wie stolz er auf den Verkaufserfolg seiner modernen Speichermedien ist. Doch technologische Neuentwicklungen wie die DVD könnten den Amerikaner mächtig auf den Pelz rücken.In Europa setzte Iomega mit Bandlaufwerken und Speichermedien im vergangenen Jahr rund 300 Millionen Dollar um, davon entfielen zirka 120 Millionen Dollar (180 Millionen Mark) auf den deutschen Markt.
Preis contra Technologie
Auf dem europäischen Markt konnte Iomega seinen Umsatz von 1995 auf 1996 damit mehr als verdreifachen (95: 85 Millionen Dollar). Im Zeitalter speicherfressender Multimedia-Anwendungen sind die Super-Floppy Zip mit einer Speicherkapazität von 70 herkömmlichen Floppy-Disks sowie das Laufwerk Jaz mit einem Volumen von 1 GB für Audio-/Video- und Grafikanwendungen die absoluten Renner. Doch auch wenn Iomega-Boss Edwards die CeBIT zum Anlaß nahm, die Unternehmenserfolge zu feiern, zieht doch bereits drohendes Unheil am Horizont herauf: Neue Speichertechnologien, allen voran Speicherwunder wie DVD (Digital Versatile Discs) werden Iomega schon in Kürze das Geschäft schwer machen. "Es ist geplant, noch in diesem Jahr DVD-RAMs auf den Markt zu bringen, dann ist der Markt für die übrigen Speichermedien tot", erklärt ein Toshiba-Manager gegenüber ComputerPartner.Edwards nimmt das zur Zeit noch gelassen. Seiner Ansicht nach wird vor allem der hohe Preis für die DVD-Produkte bei Markteinführung die Kunden weiter in seine Arme treiben. Ob das allerdings noch von langer Dauer ist, bleibt abzuwarten.
Minidisk vorgestellt
In Hannover präsentierte Iomega eine Produktneuentwicklung für den Handheld-Bereich. Die Speichertechnologie mit dem Namen "nhand" ist für den Einsatz in digitalen Kameras, Mobiltelefonen und PDAs geeignet. Laufwerke und entsprechende Mini-Disks sollen nach Herstellerangaben im zweiten Halbjahr 1997 erhältlich sein. (kg)