GfK: Sinkende Sparquote nützt dem privaten Konsum nur wenig

10.08.2005
Die Sparquote in Deutschland geht voraussichtlich zurück, dem privaten Konsum wird das aber kaum nützen. Laut einer GfK-Umfrage können gerade Haushalte mit geringerem Einkommen kaum noch sparen.

Die Konsumschwäche in der Bundesrepublik ist nicht länger mehr nur mit der Sparwut der Deutschen zu erklären. Laut einer GfK-Umfrage können gerade Haushalte mit geringerem Einkommen kaum noch sparen.

In Deutschland wird in diesem Jahr voraussichtlich weniger Geld beiseite gelegt als in den Jahren zuvor. Fast jeder dritte Haushalt, vor allem solche mit niedrigem Einkommen, spart beim Sparen. Das ergab eine Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg. Nur fünf Prozent der 2.000 befragten Haushalte, in erster Linie wohlhabende, wollen in diesem Jahr mehr zur Seite legen.

"Viele Leute haben weniger Geld zur Verfügung und erwarten das auch für die Zukunft", erklärte Thomas Hagel, Leiter der GfK-Studie, die sinkende Neigung zu Sparen in Deutschland der "Berliner Zeitung" gegenüber. Weiter sagte er: "Die Ausgaben steigen aus verschiedenen Gründen, Lohnerhöhungen sind aber nicht in Sicht. Deshalb hat ein Großteil nicht mehr genug Geld und kann nur noch weniger oder nichts sparen."

Hatte die GfK die Kaufzurückhaltung der Bundesbürger bei hochwertigen Konsumgütern in den vergangenen Jahren meist mit einer steigenden Sparquote erklärt, gilt dies offenbar nicht mehr. 2004 stieg die Quote vor allem mit Blick auf die Alterversorgung und aus Angst vor Arbeitslosigkeit noch um satte 10,6 Prozent.

Wie und in welchem Maße gespart wird, hängt stark von den Einkommen und Vermögen der Bundesbürger ab. In Haushalten mit einem Einkommen von unter 1.000 Euro wollen 41 Prozent in den nächsten zwölf Monaten weniger zurücklegen als in den Jahren zuvor. In Haushalten mit einem Einkommen von bis zu 3.000 Euro wollen sich 18 Prozent den Spargürtel anlegen, knapp zehn Prozent geloben jedoch, mehr zu sparen als bisher. In den neuen Bundesländern wollen oder können 37 Prozent der Befragten nicht mehr soviel sparen wie bisher, in den alten Bundesländern sind es 29 Prozent. (kh)

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