Mit Android 6

Google Pixel C im Test

10.02.2016
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

Neues Android, neuer USB-Stecker

Wie die Nexus-Geräte läuft auch das Google-Tablet mit der aktuellsten Android-Version, in diesem Fall 6.0.1. Außerdem verspricht Google schnelle und regelmäßige Updates des Betriebssystems. Ebenfalls neu: Am Pixel C sitzt ein Typ-C-Stecker. Mit dem passenden Kabel können Sie darüber Daten übertragen - Google legt aber keines bei, sondern verkauft sie im Play-Store als Zubehör: Ein Adapterkabel Typ C auf Typ A kostet beispielsweise 15 Euro. Mitgeliefert wird ein Netzteil mit festem Typ-C-Kabel, mit dem Sie das Tablet aufladen. Einen HDMI-Adapter für den Anschluss eines externen Monitors bietet Google derzeit nur in den USA an.

Neben der Typ-C-Buchse hat das Pixel C nur einen Kopfhöreranschluss. Ein Micro-SD-Karteneinschub fehlt. Deshalb muss der interne Speicher ausreichen, der je nach Modell mit 32 oder 64 GB aber ausreichend großzügig bemessen ist. Ein weiteres Ausstattungsdefizit: Ein Modell mit LTE hat Google beim Pixel C nicht im Angebot.

Die Tastatur für das Pixel C kostet 169 Euro.
Die Tastatur für das Pixel C kostet 169 Euro.
Foto: Google

Geschwindigkeit: Schön schnell

Das Pixel C lässt sich absolut verzögerungsfrei bedienen - kein Ruckeln, kein Stottern, kein verspäteter Zoom stören, denn das Pixel C reagiert immer schnell und umgehend auf Eingaben. Dafür sorgen 3 GB Arbeitsspeicher und die Acht-Kern-CPU Nvidia Tegra X1: Der 64-Bit-Prozessor arbeitet mit vier ARM-Cortex A57-Kernen für hohe Rechenleistung sowie vier sparsamen A53-Kernen.

In den Tempo-Tests wie Geekbench 3 und den zahlreichen Browser-Benchmarks erweist sich das Pixel C als eines der schnellsten Android-Tablets. Nur das Samsung Galaxy Tab S2 kann teilweise mithalten: Es nutzt ebenfalls einen Acht-Kern-Prozessor mit der gleichen ARM-Architektur. Der Abstand zu den schnellsten Tablets, dem Surface Pro 4 mit Skylake-Core i5 und dem Apple iPad Pro mit dem A9X bleibt in den Tests aber sehr deutlich.

Die Kernkompetenz des Nvidia-Prozessors soll aber die 3D-Leistung sein, die die 256 Rechenkerne der aktuellen GPU-Generation Maxwell liefern. Im 3D Mark (Test Ice Storm Unlimited) setzt sich das Pixel C vor das iPad Pro, bleibt aber hinter dem Surface Pro 4. Im GFX Bench liegt das iPad Pro uneinholbar vorne und das Pixel C zieht am Surface Pro 4 vorbei, das aufgrund der mäßigen Open-GL-Treiber zurückfällt.

Die reine 3D-Leistung des Pixel C ist auch besser als beim Nvidia Shield Tablet, doch in der Praxis bleibt das Shield-Tablet mit dem Vorgänger-Chip Tegra K1 das schnellste Android-Spiele-Tablet, da der X1 im Pixel C deutlich mehr Pixel bewegen muss. In aktuellen Spielen wie Asphalt 8 fällt das nicht auf: Das Spiel läuft weitgehend ruckelfrei in höchster Detailstufe. Aber in grafisch aufwändigen Tests, die auch künftige Effekte abfragen, kann die hohe Pixelanzahl des Google-Tablets problematisch werden: Beim GFX Bench zum Beispiel bleibt das Pixel C nur im älteren T-Rex-Test über der Spielbarkeitsgrenze von 30 Bildern pro Minute.

Das maximale WLAN-Tempo des Pixel C liegt im Test bei 70 MBit/s - das ist okay, aber nicht rasend schnell. Das Samsung S2 zum Beispiel arbeitet schneller ebenso wie Surface und iPad Pro. Auffällig im Test: Das Pixel C erwärmte sich schon nach kurzer Zeit oben links spürbar - nicht nur bei intensiven Grafik-Benchmarks, sondern auch beim Abspielen eines Films.Trotzdem gilt als Gesamt-Fazit: Das Pixel C ist das derzeit schnellste Android-Tablet.

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