Google und Sun contra Microsoft?

06.10.2005
Eine strategische Partnerschaft haben Suchmachinen-Anbieter Google und Serverhersteller Sun vereinbart.

Eine strategische Partnerschaft haben Suchmachinen-Anbieter Google und der Serverhersteller Sun Microsystems vereinbart. Zweck der Kooperation ist es, eine netzbasierte Bürosoftware auf den Markt bringen, die langfristig eine Alternative für Microsofts dominierendes "Office"-Paket darstellen soll. Beobachter rätseln aber nach der Ankündigung am Dienstag, wie die beiden Unternehmen konkret vorgehen wollen, um mit Microsoft, unter anderem auch Sun-Partner, konkurrieren zu können.

Google-Chef Eric Schmidt erklärte, der Konzern werde in einem ersten Schritt die lizenzgebührenfreien Programme Java und das Büropaket "Open Office" von Sun Microsystems vertreiben. Sun-Oberster Scott McNealy erklärte, als Gegenleistung werde Sun bei jedem Herunterladen seiner Software die Google-Toolbar anbieten. Somit werde diese automatisch zur voreingestellten Suchmaschine des neuen Sun-Kunden - vorausgesetzt, die Open-Source-Community ist mit dieser Regelung für die quelloffene Software Suns einverstanden.

Analysten bemängelten, die Partnerschaft sei nicht konkret genug, um erkennen zu lassen, ob Google jetzt wirklich in das Geschäft mit dem Vertrieb mit Software via Internet einsteigen wolle. So sagte John Rymer von Forrester Research dem "Wall Street Journal": "Ich denke, dass die Zusammenarbeit wichtig werden könnte, aber es gibt noch zu viele Details die erst geklärt werden müssten."

Zwar sei bekannt, dass Google seit längerem plane, Software zu vertreiben. Doch der Ankündigung fehle es an Tiefe und Ausgestaltung, um wirklich absehen zu können, was beide Unternehmen planen, meinte Analyst Rob Enderle. (wl)

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