MÜNCHEN: Mit Version 6.0 ihrer CAD-Software "ArchiCAD" wartet Graphisoft GmbH auf, die deutsche Niederlassung des 1982 in Ungarn gegründeten Unternehmens. Gegenüber dem Vorgänger bietet das Programm laut Hersteller neue 2D-Funktionen und verbesserte Arbeitsmöglichkeiten am 3D-Modell. Die bidirektionale Kommunikation mit allen gängigen Datenbanken über eine ODBC-Schnittstelle soll ebenfalls erleichtert worden sein.Architekten und Baufachleute dürfte vor allem das sogenannte "Virtuelle Gebäude" begeistern. Dieses läßt sich beliebig drehen oder kippen und von außen oder innen betrachten. Jede Änderung am 2D-Modell ist in der dreidimensionalen Darstellung sofort sichtbar et vice versa.
Die Zusammenarbeit mit dem Betriebssystem ist noch enger geworden: Objekte können nun bequem aus dem Windows Explorer oder dem Finder unter Mac OS im "Drag-and-drop"-Verfahren gezogen oder dorthin deponiert werden. Als neues Austauschformat kam DWG14 hinzu. Dabei können die aus dem AutoCAD-Bereich bekannten X-refs (cross references) beibehalten werden. Weiterhin möglich bleibt der Ex- und Import von DFX-, VRML-, 3D-Studio- und DGN-Dateien. Sogar Fotos von realen Gebäuden und Landschaften, Apples Quick-time-Videos oder Live-pictures Real-VR-Szenen können nun in den Entwurf eingebunden werden.
In der Version 6.0 ist erstmals eine voll dokumentierte API-Schnittstelle implementiert. Hiermit können sich programmiererfahrene CAD-Fachleute eigene Zusatzmodule für Archi-CAD entwickeln.
Das gesamte Softwarepaket ist sowohl für Windows als auch für Mac-OS zum Preis von 15.900 Mark zuzüglich Mehrwertsteuer erhältlich. Ein Update auf 6.0 kostet 1.600 Mark. Schulen und Universitäten gewährt der Anbieter einen Rabatt. Außerdem erhält jeder Käufer ein 90tägiges Rückgaberecht ohne Zusatzkosten. Darüber hinaus gibt es eine kostenlose Hotline. Ein potentieller Anwender sollte zumindest über einen 133 MHz-Pentium-Rechner mit 64 MB Arbeitsspeicher verfügen. (rw)
Das CAD-Programm "ArchiCAD" von Graphisoft ist in 22 Sprachen verfügbar.