Große PC-Geschäfte mit kleinen Kunden

04.03.1998

SAN JOSE/LONDON: Zusätzlich zu den Herstellern stimmen jetzt auch Marktforschungsunternehmen das Hohelied auf kleine und mittelständische Unternehmen an. Drei Marktbeobachter legten Zahlen zum Segment der SMEs (Small and Medium Enterprises) vor.Glaubt man den Auguren, dürfen sich PC-Hersteller dieses Jahr in USA und in Europa auf das große Geschäft mit den kleinen Kunden freuen. Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Dataquest wächst der PC-Absatz im Segment der kleinen Geschäftskunden überdurchschnittlich um 32 Prozent. Am meisten werden danach Firmen mit einer Mitarbeiterzahl zwischen zehn und 50 für Rechner ausgeben. Im Segment der kleineren Dienstleister im Gesundheits- und Finanzsektor kann der PC-Absatz sogar um knapp 38 Prozent hochschnellen.

Konkrete Zahlen für die IT-Ausgaben amerikanischer Kleinunternehmen halten die Analysten von Access Media bereit: Im letzten Jahr gab diese Zielgruppe für Produkte der Informationstechnologie und Telekommunikation sowie für Dienstleistungen 137,6 Milliarden Dollar aus. 1996 waren es noch 118 Milliarden Dollar. 1998 wird die Zahl auf 168,7 Milliarden Dollar steigen. In ihrer Untersuchung befragten sie 1.000 amerikanische Firmen mit 100 oder weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Vor allem das große Interesse für Internet-Technologien treibe die Investitionen voran, erklärt Andy Bose, Geschäftsführer von Access Media. Die englischen Marktforscher von Datamonitor in London kommen für den europäischen PC-Markt zu einem ähnlichen Ergebnis wie Dataquest. Insgesamt werden europäische SMEs in diesem Jahr rund 47 Milliarden Dollar für IT-Produkte ausgeben. Nach Meinung der Londoner Analysten geht der Löwenanteil (18,3 Milliarden Dollar) davon in das PC-Geschäft. Für Softwareprodukte und Dienstleistungen werden die Kleinkunden und der Mittelstand jeweils rund neun Milliarden Dollar europaweit ausgeben.

Wie Dataquest schreibt auch Datamonitor dem Finanzsektor den größten Bedarf zu, weil dort die Informationsverarbeitung am komplexesten sei. Dementsprechend entfallen von den 47 Milliarden Dollar 17 Milliarden auf Unternehmen im Finanzsektor. Die zweitgrößte Zielgruppe sei die verarbeitende Industrie, die hauptsächlich in CAD/CAM-Produkte investieren werde. So unterschiedlich die IT-Bedürfnisse der einzelnen Branchen auch sein mögen, eines ist ihnen allen gemeinsam: Ihr Technologiebewußtsein steigt rapide an, glauben die Analysten von Datamonitor. (is)

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