Zum dritten Mal fand am 18. Oktober 2004 die "Communication World" in München statt - traditionell am ersten Messetag und in unmittelbarer Nachbarschaft der IT-Messe "Systems". Der Branchentreff, der rund 600 Teilnehmer anzog, zeichnete ein allgemein rosiges Bild der Mobilfunk-Zukunft. "Dies ist ein Tag der Hoffnung", gab der bayerische Wirtschaftsminister Otto Wiesheu als Eröffnungsredner die Zielrichtung vor, der die meisten Redner folgten. Doch als es um die nächste Mobilfunkgeneration ging, schieden sich die Geister: "Wir haben den Begriff UMTS aus unserem Sprachschatz gestrichen", sagte T-Mobile-Deutschland-CEO Timotheus Höttges. Eine Technik lasse sich nicht verkaufen, so der Manager. E-Plus-Chef Uwe Bergheim pflichtete ihm bei und widersprach gleichzeitig dem Vorwurf, man glaube nicht an das "Universal Mobile Telecommunications System": "Herr Höttges ist da falsch verstanden worden." Es habe nur keinen Sinn, die Landschaft mit Antennen vollzukleistern, ohne dass eine entsprechende Nachfrage vorhanden sei.
Unter den Befürwortern befand sich dagegen O2-Chef Rudolf Gröger: "UMTS wird 2005 in Deutschland sehr viel sichtbarer werden." Den Gegenpol zum T-Mobile-Standpunkt markierte Vodafone-Marketing-Chef Frank H. Rövekamp: "Wir reden jeden Tag über UMTS." Man sei vom Erfolg der neuen Technik überzeugt. Die UMTS-Datenkarte, die Vodafone als Erster in den deutschen Markt brachte, verkaufe sich prächtig, die Nachfrage nach Diensten wie Videotelefonie und TV-Spots aufs Handy sei groß. Der Netzbetreiber, der laut Mobilfunkmagazin "Connect" derzeit das beste UMTS-Netz in Deutschland hat, setzt voll auf Weihnachten: Sieben UMTS-Handy-Modelle, darunter das "Sharp 902" mit 2-Megapixel-Kamera, sollen fürs Jahresendgeschäft verfügbar sein und den Umsatz ankurbeln.