Gutachter: Gravierende Fehler bei Nokia-Handy

05.04.2002
Es wurde als Trendhandy gefeiert, bringt Kunden und Vertragshändlern aber offenbar mehr Ärger als Freude: Wegen vermehrt gemeldeter Displayschäden hat das ARD-Verbrauchermagazin „Plusminus" ein Gutachten über das Handy-Modell „8210" von Nokia in Auftrag gegeben. Von den zehn überprüften Handys waren demnach nur vier in Ordnung, zwei wiesen einen Displayschaden auf und drei hatten einen Ausfall nach mehrmaliger Benutzung. Eines war direkt nach Entnahme aus dem Karton defekt. Ein Händler nannte in der Sendung gar eine Ausfallquote von 70 Prozent. Diese Zahl bestätigt auch die Firma Pro Systec , einer von Deutschlands größten Handy-Versicherern. „Die Kosten belaufen sich derzeit auf einen fast sechsstelligen Bereich, der sich zusammensetzt aus Reparatur, Versand, Porto oder eventuell Totalersatz des Gerätes", erklärte der Vertriebschef Torsten Bressmer. Man habe Nokia informiert, der Hersteller habe sich bisher nicht geäußert. Auch den meisten Kunden hat Nokia laut Plusminus bisher Garantieansprüche verweigert. Die Begründung: Das Gerät habe einen vom Kunden selbst verursachten Feuchtigkeitsschaden. Der von Plusminus beauftragte Gutachter Konrad Weis macht aber in den meisten Fällen die schlechte Verkapselung des Handys beziehungsweise die zu dünne Oberschale für den Feuchtigkeitseintritt verantwortlich: „Ich bin erstaunt, dass einer renommierten Firma wie Nokia solche Fehler unterlaufen." Nokia hätte das Gerät so erst gar nicht auf den Markt bringen dürfen, so der Gutachter.Der Hersteller hat inzwischen eingeräumt, in bestimmten Chargen mangelhafte Bauteile verwendet zu haben. Einen generellen Konstruktionsfehler des Modells 8210streiten der Hersteller allerdings ab, erklärt aber, Nokia sei an einer einvernehmlichen Lösung auffälliger Schadensfälle interessiert. Das ist schwer zu glauben: Die Servicecenter wurden laut Plusminus von der Konzernspitze schriftlich angewiesen, die Garantie schon bei kleinsten Spuren von Feuchtigkeit abzulehnen. (mf)

Es wurde als Trendhandy gefeiert, bringt Kunden und Vertragshändlern aber offenbar mehr Ärger als Freude: Wegen vermehrt gemeldeter Displayschäden hat das ARD-Verbrauchermagazin „Plusminus" ein Gutachten über das Handy-Modell „8210" von Nokia in Auftrag gegeben. Von den zehn überprüften Handys waren demnach nur vier in Ordnung, zwei wiesen einen Displayschaden auf und drei hatten einen Ausfall nach mehrmaliger Benutzung. Eines war direkt nach Entnahme aus dem Karton defekt. Ein Händler nannte in der Sendung gar eine Ausfallquote von 70 Prozent. Diese Zahl bestätigt auch die Firma Pro Systec , einer von Deutschlands größten Handy-Versicherern. „Die Kosten belaufen sich derzeit auf einen fast sechsstelligen Bereich, der sich zusammensetzt aus Reparatur, Versand, Porto oder eventuell Totalersatz des Gerätes", erklärte der Vertriebschef Torsten Bressmer. Man habe Nokia informiert, der Hersteller habe sich bisher nicht geäußert. Auch den meisten Kunden hat Nokia laut Plusminus bisher Garantieansprüche verweigert. Die Begründung: Das Gerät habe einen vom Kunden selbst verursachten Feuchtigkeitsschaden. Der von Plusminus beauftragte Gutachter Konrad Weis macht aber in den meisten Fällen die schlechte Verkapselung des Handys beziehungsweise die zu dünne Oberschale für den Feuchtigkeitseintritt verantwortlich: „Ich bin erstaunt, dass einer renommierten Firma wie Nokia solche Fehler unterlaufen." Nokia hätte das Gerät so erst gar nicht auf den Markt bringen dürfen, so der Gutachter.Der Hersteller hat inzwischen eingeräumt, in bestimmten Chargen mangelhafte Bauteile verwendet zu haben. Einen generellen Konstruktionsfehler des Modells 8210streiten der Hersteller allerdings ab, erklärt aber, Nokia sei an einer einvernehmlichen Lösung auffälliger Schadensfälle interessiert. Das ist schwer zu glauben: Die Servicecenter wurden laut Plusminus von der Konzernspitze schriftlich angewiesen, die Garantie schon bei kleinsten Spuren von Feuchtigkeit abzulehnen. (mf)

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