Gute Zahlen trotz schlechter Presse

02.06.1998

REDMOND: Nach dem Ende des Streits mit der US-Kartellbehörde kann Microsoft erneut sehr gute Quartalszahlen vorlegen. In Asien muß Bill Gates aber in Zukunft mit größeren Umsatzeinbrüchen rechnen.Nach wochenlangem Streit haben der Softwareriese Microsoft und die US-Kartellbehörde den Streit um den Internet-Navigator "Explorer" gütlich beigelegt. Die heftig in der Öffentlichkeit ausgetragene Kontroverse hat aber dem Geschäft des Softwaregiganten offenbar wenig geschadet.

Denn Microsoft kann im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 1997/98 (31.12.) mit neuen Rekordzahlen aufwarten. Der Gewinn der Redmonder kletterte auf 1,13 Milliarden Dollar und liegt damit 50 Prozent über den Vergleichszahlen des Vorjahres. Umsatzmäßig schaffte der Quasi-Monopolist 3,6 Milliarden Dollar. In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres kann Microsoft somit bereits einen Gewinn von umgerechnet 3,25 Milliarden Mark verbuchen. Während für Europa im zweiten Quartal Steigerungen um 33 Prozent auf 842 Millionen Dollar gemeldet werden, stehen den Redmondern in Asien unsichere Zeiten ins Haus. Bereits im zweiten Quartal brach der Umsatz gegenüber den vorausgegangenen drei Monaten um acht Prozent ein. Ein herber Einschnitt für den Giganten, der in den Tigerregionen bisher mit Zuwachsraten bis zu 50 Prozent verwöhnt wurde. Wie der Konzern weiter verlautet, ist das auf große Computersysteme ausgelegte Betriebssystem NT 5.0 das wichtigste neue Produkt. Daß der Softwaregigant mit voller Macht in den Markt der gewerblichen Anwender drängt, macht auch der Umsatz mit Software für Datenbanken deutlich. Dieser schnellte im Geschäftsjahr 1997 um 219 Prozent auf 590 Millionen Dollar hoch, während Hersteller wie Sybase und Informix mit ihren Zahlen auf der Stelle treten. (god)

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