Die IT-Händler sind sich nicht einig mit den Softwareherstellern - zumindest was das Thema ASP (Application-Service-Providing) angeht. Nur ein Drittel der IT-Handelsunternehmen glaubt, dass sich das ASP-Modell auf Dauer durchsetzen wird. Zu diesem Ergebnis kam das Marktforschungsunternehmen Techconsult beim Händler-Panel. Dabei hatte sich die Anzahl der ASP-Anbieter auf der Cebit 2001 im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt: Laut der Deutschen Messe AG waren es dieses Jahr 81 die sich in Hannover der öffentlichkeit präsentierten.
Auch die Marktforscher bejubeln die Software zur Miete. Frost & Sullivan orakelt, dass die Umsätze mit ASP weltweit bis zum Jahr 2005 auf stolze 13,74 Milliarden Dollar emporklettern. Die Vorteile lägen auf der Hand: keine Installation, keine Lizenzen, immer die neueste Programmversion. In Europa indes ist davon noch wenig zu spüren. Die Marktforscher glauben, dass vor allem mittelständische Unternehmen Hosting und Management wichtiger Anwendungen auslagern werden. Und wieder sind die IT-Händler anderer Meinung: Sie sehen den Trend zu ASP vor allem im Großkundenbereich.
Händler und Kunden zeigen sich konservativ
Nur neun Prozent der Händler wollen konsequenterweise ASP-Dienstleistugen anbieten. Und nur weitere sieben Prozent planen, in Zukunft Softwareleasing zu betreiben. Sie halten ihre Kunden für zu konservativ: Was der Kunde bezahlt, will er auch besitzen.
Und da sind sich Händler mal mit Softwareherstellern und Marktforschern einig: Verfügbarkeit und Datenschutz der meisten ASP-Angebote überzeugen die Kunden nicht. Schließlich verlangt das Auslagern geschäftskritischer Anwendungen ein hohes Maß an Vertrauen auf Kundenseite. ApplicationService-Providing ist für Kunden nur dann attraktiv, wenn es nicht nur Kostenvorteile bietet, sondern auch umfassenden Service gewährleistet.
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ComputerPartner-Meinung:
Neben der Frage "Was bringt ASP dem Kunden?" stellt sich so mancher Händler vor allem die Frage "Was bringt mir ASP?". Und das nicht zu Unrecht. Denn das Konzept ASP ist noch lange nicht ausgegoren. Die wenigsten Händler haben Interesse daran, diese Dienstleistung anzubieten. Das dürfte die ohnehin schleppende Entwicklung in Europa weiter verzögern. (bv)