Halbierung des Gewinns

06.10.1998

TOKIO: Warum sollte es NEC besser gehen als seinen anderen japanischen Kollegen? Auch dieser Elektronikkonzern muß im neuen Geschäftsjahr mit arg gesunkenen Gewinnen kalkulieren. Dabei kommt NEC noch vergleichsweise gut weg.Der Stichtag 31. März brachte es an den Tag: Wie jetzt gegenüber der Presse bekanntgegeben, hat auch NEC - wie beispielsweise bereits Fujitsu und Toshiba - exorbitante Gewinneinbußen im Geschäftsjahr 1997/98 hinnehmen müssen. Der Gewinn in der Gruppe ging auf umgerechnet rund 537 Millionen Mark zurück - gegenüber dem Vorjahr in etwa eine Halbierung des Gewinns. Damit kommt der Konzern noch verhältnismäßig glimpflich davon - Fujitsu büßte rund 88 Prozent seines Gewinns ein (siehe ComputerPartner Nr. 10, Seite 1), und auch Toshiba lag beim Gewinnrückgang über 85 Prozent (siehe Beitrag Seite 14).

Zwar will das NEC-Management im neuen Geschäftsjahr den Gewinn wieder um ein Drittel erhöhen können - doch für die japanische Wirtschaft allgemein will bei NEC niemand ein optimistisches Wort sprechen. Deshalb, aber auch aufgrund der "derzeit flachen Verbrauchernachfrage" im PC-Bereich, so heißt es aus dem Unternehmen, sei man skeptisch, ob die Einführung der neuen Windows-98-Software in Japan für eine Belebung des PC-Geschäftes führen werde.

Den drastischen Preisverfall für Speicher-Chips habe man verhältnismäßig gut überstanden, so ein Firmensprecher weiter. Man habe sogar einen "kleinen Betriebsgewinn erzielen" können. Doch im PC-Bereich habe nicht nur die schlechte Konjunktur NEC den herben Gewinnverlust beschert, will ein Firmenkenner wissen, einige Probleme seien auch hausgemacht. So zum Beispiel die wenig erfolgreiche Einführung ihres neuen PC-Standards NX. (du)

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