Hallo Chef: Beschenke die Mitarbeiter und senke die Kosten

21.11.2005
Mit betrieblicher Altersvorsorge sparen Unternehmen Abgaben und Mitarbeiter Steuern.

Alle Jahre wieder - und das ganze Jahr lang: Der Staat verteilt regelmäßig Geldgeschenke an Unternehmen und Arbeitnehmer, wenn sie die Möglichkeiten der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) nutzen. Auch Weihnachtsgeld kann dazu bestens genutzt werden. Wie beide Seiten bei der bAV profitieren erklärt Bernd Mill, Spezialist für Altersversorgung bei der Dresdner Bank: "Der Unternehmer spart Sozialabgaben, der Arbeitnehmer baut sich steuerbegünstigt eine zweite Rente auf. Die bAV ist daher eine attraktive Alternative zum nächsten Weihnachtsgeld oder zur nächsten Lohnerhöhung."

Devise: Vorsorge statt Barlohn

Beispiel - So senkt das Unternehmen Lohnnebenkosten: Die Firma zahlt einem Mitarbeiter einmal jährlich den geförderten Jahres-Höchstbetrag von 2.496 Euro auf einen bAV-Vertrag ein. Bei einer Lohnerhöhung oder Weihnachtsgeld in dieser Höhe müsste er zusätzlich bis zu 513 Euro Sozialabgaben leisten, die er nun spart. Bei 20 Mitarbeitern kommt bei der bAV so eine Reduzierung von Lohnnebenkosten von 10.260 Euro im Jahr zusammen. Dresdner-Bank-Experte Mill: "Der Unternehmer hilft seinen Mitarbeitern, die Rentenlücke zu schließen und kann so auch die Motivation der Arbeitnehmer steigern."

Übrigens: Auch ohne finanzielle Beteiligung des Arbeitgebers kann ein Arbeitnehmer mit einer bAV Steuern und bis 2008 sogar Sozialabgaben sparen - und zwar, wenn der Arbeitnehmer von sich aus auf Teile seines monatlichen Bruttolohns verzichtet, dieses Entgelt umwandelt und von seinem Arbeitgeber direkt in einen bAV-Vertrag einzahlen lässt. Auch vermögenswirksame Leistungen (VL) oder Zeitgutschriften für Überstunden können auf einem bAV-Konto angespart werden.

Beispiel - So spart der Mitarbeiter: Ein verheirateter Angestellter hat ein Jahres-Brutto von 60.000 Euro Netto, nach Steuern und Abgaben, bleiben ihm ohne bAV-Vertrag 34.218 Euro. Nun zahlt sein Arbeitgeber jährlich 2.400 Euro des Bruttogehaltes direkt in einen bAV-Vertrag. Folge: Sein Brutto sinkt um diesen Betrag auf jährlich 57.600 Euro und entsprechend seine Steuerlast. Sein direkt verfügbares Jahres-Netto beträgt nun 33.182 Euro. Heißt: Er verzichtet direkt nur auf 1.036 Euro jährlich, spart aber 2.600 Euro jährlich. Per saldo - also inklusive bAV-Sparsumme - steigt sein Jahresnetto rechnerisch sogar auf 35.582 Euro pro Jahr.

Laut Dresdner-Bank-Experte Mill ist dies eine klassische Win-Win-Situation für Unternehmer und Arbeitnehmer. Trotzdem führt die bAV bei der Altersvorsorge noch ein Schattendasein: "Deutschland ist bei den Betriebsrenten noch immer europäisches Schlusslicht: Erst fünf Prozent der aktuellen Rentenzahlungen stammen aus dieser Quelle."

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