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02.02.1996
Natürlich ist Sun für Apple die beste Lösung. Das sagt uns schon die Natur, von wegen Sonne bescheint Apfel, Apfel wird rund, reif und lecker. Hätte man eigentlich auch früher drauf kommen können. Auch für Systematics-Chef Fritz Borgstedt würde der Schulterschluß von Sun und Apple Sinn ergeben.

Natürlich ist Sun für Apple die beste Lösung. Das sagt uns schon die Natur, von wegen Sonne bescheint Apfel, Apfel wird rund, reif und lecker. Hätte man eigentlich auch früher drauf kommen können. Auch für Systematics-Chef Fritz Borgstedt würde der Schulterschluß von Sun und Apple Sinn ergeben.

Vor allem weil sich die beiden Unternehmen im Bereich Workstation und Internet-Server gut ergänzen. Die Phantasie des Hamburger Unternehmer reicht aber noch weiter:

Er kann sich sogar vorstellen, daß nach einer Übernahme Apples durch Sun die IBM als lachender Dritter und Aufkäufer des neuen Gebildes auftritt.

Big Blue wäre auch der Wunschkandidat von Gravis-Chef Archibald Horlitz.

Unter der Voraussetzung allerdings nur, daß IBM die eigene PC-Division in die Apple-Gesellschaft einbringen und als weitgehend selbständige Company agieren ließe (vgl. hierzu Aufmacher auf Seite 1).

Doch möglicherweise kommt alles auch ganz anders oder hat sich bei Erscheinen dieser Ausgabe in eine Richtung entwickelt, die vorher keiner auf seiner Rechnung hatte.

Nur eins ist klar: Es muß etwas geschehen! Der Markt und die Aktionäre warten auf ein Signal. Und wenn es nur ein Austausch in der Unternehmensspitze von Apple ist, die sich in der Vergangenheit nicht nur mit Ruhm bekleckert hat. Erinnert sei nur an die Anfang der 90er Jahre gestartete Initiative "Apple Office", ein Versuch, mit den Macintosh-Rechnern auch die Büroetagen zu erobern. Ein Beispiel für Zögerlichkeit und Unentschlossenheit. Das viele Geld, das Apple in die aufwendigen Marketingbroschüren steckte, hätten die Amerikaner auch sofort aus dem Fenster werfen können. Kurz nach dem Anstoß kam schon der Abpfiff. Heute ist für Apple der Zug im Büroumfeld abgefahren.

Aber: In einer Verbindung mit Sun oder IBM könnte sich hier eine zweite Chance ergeben.

Die deutschen Apple-Händler verfolgen die aktuellen Entwicklungen mit großer Gelassenheit. Warum auch nicht?! Denn spielt es wirklich eine Rolle, wer bei Apple die Aktienmehrheit innehat? Den meisten Anwendern ist es völlig egal, wem ein Unternehmen gehört.

Hauptsache die Produkte sind gut. Auch den Händlern kann es egal sein, wem Apple gehört, solange die Kunden diese Produkte kaufen. Allein durch die Übernahme durch ein anderes Unternehmen werden die Produkte von Apple nicht schlechter. Und wenn manche Zeitungen wie zum Beispiel die "Süddeutsche" laut darüber nachdenken, ob man heute noch ruhigen Gewissens einen Macintosh kaufen kann, dann ist das vor allem eins: Quatsch mit Soße! Apple ist kein Unternehmen, das am Abgrund steht. Apple ist eine feste Größe im Markt. Immerhin verkauften die Amerikaner allein im letzten Jahr weltweit mehr als fünf Millionen Rechner. Rund 24 Millionen Menschen arbeiten auf dem Globus mit einem Macintosh-PC. Und Apple-Nutzer sind treu (daher sagt man ja auch nicht "untreuer Apfel", sondern "untreue Tomate").

Nicht wem das Unternehmen gehört, sondern wie es geführt wird, ist entscheidend. Was Apple überhaupt nicht gebrauchen kann, ist ein Management, das vor allem die Aktionäre bedienen will, anstatt die Gewinne in die Forschung und Entwicklung zu stecken. Was Apple dagegen sehr dringend braucht, ist ein Management, das zum Beispiel in puncto Produktionsplanung nicht wie bisher mit der Stange im Nebel herumstochert und daher mit der Einschätzung der Nachfrage permanent daneben zielt. Hier lassen sich mit einfachen Mitteln schnell Verbesserungen herbeiführen. Etwa dadurch, daß man ab und zu auch mal die Vertriebspartner nach ihren Einschätzungen und Planzahlen fragt.

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