Handel fürchtet Mehrkosten

09.12.2004

Am 1. Januar 2005 soll in Deutschland endlich die Lkw-Maut eingeführt werden. Der deutsche Einzelhandel befürchtet nun, dass sich die steigenden Transportkosten auch auf die Endverbraucherpreise auswirken. Laut einer Umfrage des Hauptverbandes des deutschen Einzelhandels (HDE) unter den Mitgliedern mit Zentrallagerlogistik erwarten diese durchschnittlich eine Steigerung der Kosten um sieben Prozent. Aufgrund unterschiedlicher Handelsstrukturen schwanken die Erwartungen zwischen 3 und 18 Prozent.

90 Prozent der Befragten gehen auch von einer Erhöhung der Endkundenpreise aus. Wie stark sich die Maut letztendlich auf die Kosten eines Produktes auswirken, hängt von der Logistikintensität aus. So ist sich der HDE sicher, dass Großelektrogeräte und Möbel mehr betroffen sein werden als Obst und Gemüse. Jedoch bezweifeln die Verbandsmitglieder, ob die aktuelle Wettbewerbsintensität überhaupt Preisanpassungen nach oben zulasse. Deshalb sei eine moderate Preiserhöhung von ein bis zwei Prozent am realistischsten, die jedoch nicht schon zum Stichtag 1. Januar durchschlagen würde.

Bereits im Vorfeld sollten sich aber Verlader und Empfänger der transportierten Waren einigen, wer und in welchem Umfang die Mautkosten übernimmt.

Kein Problem mache der Einbau der Onboard-Units in die Lkw. Laut Umfrage werden wohl alle Handelsunternehmen, die einen eigenen Fuhrpark betreiben oder ein Subunternehmen einsetzen, ihre Fahrzeuge bis Silvester mit entsprechenden Geräten ausgestattet haben.

Ulrike Goressen

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