Handel will nicht den Schwarzen Peter

11.01.2001

Der Handel würde sich auf freiwilliger Basis an der Entsorgung von alten Elektrogeräten beteiligen, lehnt aber eine Verpflichtung zur Rücknahme von Elektroschrott ab. Das brachten Vertreter des Hauptverbandes des deutschen Einzelhandels (HDE) in einem Gespräch mit dem CDU-Europaabgeordneten Karl-Heinz Florenz vor. Gleichzeitig forderten sie ein Entsorgungsmodell, das zwar ökologischen Ansprüchen gerecht wird, dem Handel aber bei der Kostenfrage nicht den Schwarzen Peter zuschiebt.

Im Falle einer Rücknahme des Elektroschrotts durch die Händler stellt sich für die Einzelhandelsverbände die Frage nach der Übernahme der Kosten. Denkbar sei hier nur eine Lösung, bei der die Kosten über den Preis an den Endverbraucher weitergegeben würden. Einen separaten Ausweis der Entsorgungskosten lehnt der Fachhandel allerdings ab. Außerdem müsse eine Abgrenzung der Gegenstände erfolgen, die von der Regelung betroffenen sind.

Hintergrund der Diskussion: Ein aktueller Richtlinienentwurf der EU sieht vor, neben den Herstellern auch Kommunen und Händler zur Rücknahme von Altgeräten zu verpflichten. Schlecht für den Handel: Sind doch insbesondere kleinere und innerstädtische Unternehmen aufgrund ihrer personellen und logistischen Voraussetzungen kaum in der Lage, Elektroschrott zu sammeln, zu lagern und abzutransportieren. Aus diesem Grund hat sich der Bundesrat zum Jahresende für eine Rücknahme auf freiwilliger Basis ausgesprochen. (kj)

www.einzelhandel.de

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