Handy-TV: Programmvielfalt wird ausgebaut

30.08.2006
Handy-TV über DMB oder DVB-H wird nicht nur auf der IFA als heißes Thema mit hohem Zukunftspotential gehandelt.

Handy-TV über DMB oder DVB-H wird nicht nur auf der IFA als heißes Thema mit hohem Zukunftspotential gehandelt.

Neben der Klärung des Übertragungsstandards stehen dabei auch die Inhalte im Mittelpunkt des Interesses. Was nützt einem Anwender die richtige Hardware, wenn er keinen Input für sein Miniatur-TV bekommt.

Zu einem der ersten Mobile-TV-Provider gehört die MFD Mobiles Fernsehen Deutschland GmbH. Das September 2005 gegründete Unternehmen produziert seit Mai 2006 mit "watcha" einen eigenen kommerziellen Dienst. Erster Vertriebspartner ist der Mobilfunk-Provider debitel. Mit einem zügigen technischen Ausbau und mehr Programmen will MFD weitere Vertriebspartner gewinnen.

Schon 2007 plant MFD bis zu acht Fernsehsender via DMB für den Empfang am Handy auszustrahlen. "Langfristig erwarten wir bis zu 40 TV-Programme über DMB. Einen Großteil davon wollen wir anbieten. Technisch ist das schon heute machbar", gibt sich Henrik Rinnert, Mitbegründer und Geschäftsführer von MFD Mobiles Fernsehen Deutschland, äußerst selbstbewusst.

Die Sendelizenzen für ein bundesweites DMB-Netz haben sich die Kölner gesichert. Jetzt baut MFD als Deutschlands erster Mobile-TV-Provider das Sendenetz im gesamten Bundesgebiet aus. Laut Rinnert ist DMB derzeit der einzige Standard, über den Fußball, Nachrichten, Serien und Filme im Taschenfernsehen zu sehen sind.

Ob die Zahl der TV-Programme über DMB tatsächlich auf bis zu 40 wachsen wird, hängt von den Landesmedienanstalten ab.

Eine Entscheidung soll noch in diesem Jahr fallen, wobei die Vorzeichen allem Anschein nach gut stehen. Denn Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring, Präsident der Bayerischen Landesmedienanstalt BLM, erklärt: "Mit DMB ist ein toller Start bei Handy-TV gelungen. In München werden momentan schon zehn TV-Programme mit DMB verbreitet. Als leistungsfähiger Standard wird DMB mit großer Programmauswahl zukünftig eine Grundlage für mobiles Fernsehen in Deutschland darstellen."

Ob sich DMB aber tatsächlich als Standard durchsetzen wird, ist noch ungewiss.

Deshalb bewirbt sich MFB als technologieneutraler Anbieter sicherheitshalber auch um DVB-H-Lizenzen. "Weil die Transporttechnologie für die Nutzer von TV-Handys zukünftig ohnehin keine Rolle mehr spielen", wie Dr. Jens Stender, ebenfalls MFD-Geschäftsführer, betont. Mit nur geringem Aufwand ließe sich schon heute ein Mobiltelefon bauen, das beide Standards nutzt, um Fernsehsendungen aufs Display zu bringen.(go)

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