Brother-Chef Lothar Harbich

Harbich: "Pauschale Abgaben sind ungerecht"

29.12.2008
Die Einigung über die Urheberrechtsabgabe ist für die Druckerhersteller ein schmerzlicher Kompromiss. Gegenüber ChannelPartner haben sich die Top-Manager der Printing-Branche geäußert.

Die Einigung über die Urheberrechtsabgabe ist für die Druckerhersteller ein schmerzlicher Kompromiss. Gegenüber ChannelPartner haben sich die Top-Manager der Printing-Branche geäußert. In den nächsten Tagen stellen wir Ihnen die einzelnen Standpunkte der Druckerhersteller vor.

Lothar Harbich, Geschäftsführer der Brother International GmbH, ist zwar froh, dass die lange währende Unsicherheit mit dem Kompromiss zur Urheberrechtsabgabe nun ein Ende gefunden hat, bedauert aber eine "weitere Verbrauchssteuer". "Gerade vor dem Hintergrund der weltweiten Finanzkrise, deren Auswirkungen heute noch niemand seriös vorhersagen kann und die bereits jetzt zu Kaufzurückhaltung führt, passt eine solche Abgabe nicht ins Bild", meint Harbich.
Er ist nach wie vor der festen Überzeugung, dass "der legitime Schutz der Urheberrechte nicht pauschal vorgenommen werden kann." Zumal gebe es funktionierende Alternativen wie digitales Rechte-Management. "Pauschale Abgaben sind ungerecht und nicht zukunftsweisend", betont der Brother-Chef. Harbich rechnet mit steigenden Preisen: "Wenn man sich die Preise vor allem bei Consumer-Produkten ansieht, wird offensichtlich, dass es für Hersteller und Handel keinerlei Spielräume gibt. Sprich, die Abgaben müssen an die Verbraucher weitergereicht werden", erklär er. Der Fachhandel stehe ohnehin unter starkem Wettbewerbsdruck und leide unter zurückhaltenden und extrem preissensitiven Käufern. Eine zusätzliche Abgabe mache das Geschäft jetzt noch schwerer.

Eine Gefahr für die deutschen Reseller sieht er auch aus den Nachbarländern: "In der europäischen Union herrscht ein freier Markt. Jeder Bürger kann sich, beispielsweise per Internet-Mailorder, aus dem Ausland Ware bestellen", befürchtet Harbich. Dagegen gebe es keine Maßnahmen oder Strategien.

Lesen Sie am Dienstag, den 30. Dezember die Meinung von Jürgen Schmitz, Country Director Canon Consumer Imaging Deutschland. (awe)

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