Die Umstellung der Medienindustrie auf High-Definition-Inhalte ist voll im Gange. "Hier passiert derzeit eine Formatumstellung, die allerdings seine Zeit benötigt", sagt Claus Pfeifer, Gruppenleiter Produktmanagement bei Sony Professional Solutions Europe, auf Anfrage.
Der japanische Elektronikhersteller führt derzeit das Profi-Filmequipment im Programm, mit dem jene TV- und Film-Inhalte gedreht werden, die das Publikum erst in rund zwei Jahren auf dem TV-Gerät bestaunen kann.
"Die verzögerte Umstellung der Sender auf HDTV ist darin begründet, dass es bislang noch zu wenig Inhalte gibt, die in der hochaufgelösten Qualität gesendet werden können", erklärt Pfeifer. Das entsprechende HD-Equipment, das von den Kameras über die Infrastruktur bis hin zu den Abmischpulten und Sendemöglichkeiten reicht, ist jedoch zum großen Teil bereits in den Sendeanstalten vorhanden. Allerdings warte der Großteil der Broadcaster noch ab, bis genügend HD-Content vorhanden ist, um die Umstellung auf die bessere Bildqualität durchzuführen, erläutert Pfeifer.
Kritik ernteten kürzlich die deutschen TV-Anstalten für die laut Bitkom verspätete Umstellung auf HDTV. Die Pläne von ARD und ZDF sehen vor, erst mit den Olympischen Winterspielen 2010 mit der Übertragung in HD zu starten.
Die TV-Anstalten in Österreich und der Schweiz sind hierbei etwas früher dran. So werden vom ORF beispielsweise die EM-Spiele in HD-Auflösung gesendet. Die abwartende Haltung der deutschen öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten wird vonseiten der ARD mit der zu geringen Ausstattung der TV-Seher mit HD-fähigen Empfangsgeräten begründet.
HD-Experte Pfeifer zeigt dafür Verständnis. Allerdings gebe es bereits jetzt einige Sender, die ihren Zuschauern schon Programm in HD-Qualität bieten. "Kanal+ sendet bereits in HD, ebenso wie die deutsche Mediengruppe ProSiebenSat1. Allerdings sind die Angebote meist noch auf das Primetime-Angebot begrenzt", schränkt der Sony-Mann ein. "Voll Null auf Hundert werden die Sender erst in einiger Zeit schalten können." (pte/go)