Hitachi: Monitorproduktion wird ausgelagert

08.03.2000
Während andere Hersteller das CRT-Geschäft ganz sausen lassen, hat sich Hitachi erst einmal für eine Kompromisslösung entschieden.

Es ist keinesfalls so, dass wir aus dem Monitorgeschäft aussteigen, wir haben nur die Produktion ausgelagert", dementiert Sergio Castaldi, Executive General Manager der Hitachi Information Media Group Europe, anderslautende Gerüchte. "Die Quantität unserer eigenen Produktion war nicht ausreichend, um das Investment zu rechtfertigen", erklärt Castaldi die neue Strategie weiter. Auf die Frage nach der Profitabilität des Monitorbereichs druckst er ein wenig herum und meint dann: "Wir sind auch in diesem Jahr noch profitabel, aber natürlich weniger als 1999."

In Zukunft sieht es so aus, dass Hitachi zwar nach wie vor Design und Spezifikationen der Bildschirme bestimmt, die Produktion aber anderen überlässt - wem, das will Castaldi nicht verraten, er versichert aber: "Wir haben mehrere Monate verwendet, um den neuen Partner zu prüfen, so dass wir auch weiterhin zertifizierte Qualität bieten können." Und mit dieser hofft Hitachi, die in den ersten drei Monaten verlorenen Marktanteile im zweiten Halbjahr wieder aufholen zu können.

Sieben Bildschirmmodelle gibt es, wobei vor allem eine Änderung wesentlich ist: Hitachi lässt die Shortnecks auslaufen. "Die Kunden sagen zwar, das seien tolle Geräte, aber sie sind ihnen zu teuer", begründet Castaldi diesen Schritt und meint zuversichtlich: "Wenn die Nachfrage steigt, sind wir jederzeit in der Lage, wieder in diesen Markt einzusteigen. Schließlich haben wir die nötigen Erfahrungen."

Monitor-Anteil soll sogar wachsen

Die Monitore machen 20 Prozent des neu gegründeten Geschäftsbereichs Information Media Group (IMG) aus. Den Rest teilen sich vor allem CD-Laufwerke (22 Prozent), DVD (20 Prozent) und LCD-Projektoren (15 Prozent). Der Monitorbereich soll 2001 sogar 25 Prozent einnehmen. Der Vertrieb läuft weiter über die Distribution, und zwar über Ingram Macrotron, Computer 2000, Monitor 2000, Peacock und Lion. Beim Umsatz rechnet Hitachi in diesem Jahr mit 100 Millionen Dollar auf europäischer Ebene (1999: 90 Millionen Dollar), wobei Deutschland mit 70 Prozent der weitaus wichtigste Markt ist. In der neuen Europazentrale in Feldkirchen bei München sind zur Zeit neun Leute beschäftigt, ihre Zahl soll noch wachsen. Zu guter Letzt hat sich Hitachi für das kommende Jahr E-Commerce auf die Fahnen geschrieben - und so soll es nach Castaldi aussehen: "Wir werden über unseren Web-Auftritt Kundenanfragen an die entsprechenden Händler vor Ort weiterleiten." (via)

www.hitachi-eu.com

Zur Startseite