Hunderte müsssen gehen

18.10.2001

1.750 Kündigungen europaweit hatte die Europazentrale des PC-Riesen Ende Juli angekündigt. Wie jetzt eine Compaq-Sprecherin gegenüber ComputerPartner erklärte, werden diese noch in diesem Jahr" erfolgen. Für Compaq Deutschland ist diese Angabe brisant. Denn sie bedeutet, dass der in dieser Woche erfolgte Kahlschlag, dem unbestätigten Meldungen zufolge nicht geplante 300, sondern zwischen 400 und 500 der insgesamt rund 2.000 Deutschland-Mitarbeiter zum Opfer fallen, hart ausfallen wird.

Zwar werde es laut Compaq kei-ne betriebsbedingten, sondern "sanfte" Kündigungen geben - in Form von Aufhebungsverträgen und Altersteilzeit -, doch der Aderlass bei Vertrieb, Marketing und Services noch in diesem Jahr sei beschlossen. Dass die jetzigen Stellenstreichungen bereits in Hinblick auf die angestreb-te HP-Ehe erfolgen, bestätigte der Betriebsrat von Compaq Deutschland. Deshalb haben sich nach Ansicht von Beobachtern die Verhandlungen zwischen Geschäftsleitung und Betriebsrat als ausgesprochen hart und lang erwiesen. Eine Nachbesserung bei den Kündigungen durch den Ehepartner HP will der Compaq-Betriebsrat offensichtlich ausschließen. Auf der anderen Seite erlaubt die Konjunkturflaute , so Compaq, keinerlei Prognose für das kommende Jahr. Insofern bleibt offen, was HP im Fall eines Zustandekommens der Fusion noch tun wird.

Dass die Verhandlungen mit dem Betriebsrat von einem Streik der Beschäftigten begleitet wurden, zeigt, mit welchem Argwohn die Mitarbeiter die Gespräche erleben. Zumal die HP-Compaq-Roadmap bislang unklar geblieben ist. (wl)

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