IBM gibt 500 Patente frei

12.01.2005
Gleich 500 Patente hat IBM gestern Open-Source-Entwicklern zur Verfügung gestellt. Mit dieser Aktion möchte Big Blue die IT-Industrie in die Lage versetzen, weitere Innovationen zu schaffen. Zu den gestern von IBM frei gegebenen Patenten zählen auch solche, die dynamische Verknüpfungsprozesse im Betriebssystem behandeln.Auch ein Datei-Export-Protokoll findet sich darunter. Andere Patente sorgen für die Interoperabilität zwischen Betriebssystemen und Datenbanken, weitere von ihnen beschreiben die Schnittstellen zum Internet, Benutzeroberflächen und Sprachverarbeitungssysteme. Bereits auf der LinuxWorld betonte IBM, auf alle Patente, die den Linux-Kernel betreffen könnten, zu verzichten.Kritisch zur IBM-Offensive äußert sich hingegen Florian Müller, Leiter der paneuropäischen Kampagne NoSoftwarePatents.com: "Nach einem substanzlosen Nichtangriffsversprechen gegenüber Linux tut sich IBM nun erneut durch Augenwischerei und billige Effekthascherei im Zusammenhang mit Patenten und Open Source hervor. Wir reden hier über ein Prozent des weltweiten IBM-Patentbestandes, also von Almosen.In Europa ist IBM eine treibende Kraft hinter der ständigen Ausweitung der Patentierung von Software. Wenn der IT-Konzern sich hier schon als nachweihnachtlicher Wohltäter profilieren will, dann sollten erstmal das aggressive Patentlobbying von IBM in der EU und das schamlose Abkassieren von Mittelständlern durch die IBM-"Patentsteuer" unterbleiben. Danach können wir dann über milde Gaben reden", so Müller in einer E-Mail.Gleichzeitig haben 61 Mitglieder der Europa-Parlaments einen Antrag auf den Neustart des Richtlinienverfahrens zur Behandlung der Software-Patente gestellt. Software-Patent-Kritiker wie NoSoftwarePatents.com begrüßen diesen Schritt.Und kurz vor Weihnachten hatte die polnische Regierung überraschend eine Entscheidung zu Software-Patenten im EU-Rat verhindert. Nun soll die EU-Kommission das ganze Verfahren neu auflegen. (rw)

Gleich 500 Patente hat IBM gestern Open-Source-Entwicklern zur Verfügung gestellt. Mit dieser Aktion möchte Big Blue die IT-Industrie in die Lage versetzen, weitere Innovationen zu schaffen. Zu den gestern von IBM frei gegebenen Patenten zählen auch solche, die dynamische Verknüpfungsprozesse im Betriebssystem behandeln.Auch ein Datei-Export-Protokoll findet sich darunter. Andere Patente sorgen für die Interoperabilität zwischen Betriebssystemen und Datenbanken, weitere von ihnen beschreiben die Schnittstellen zum Internet, Benutzeroberflächen und Sprachverarbeitungssysteme. Bereits auf der LinuxWorld betonte IBM, auf alle Patente, die den Linux-Kernel betreffen könnten, zu verzichten.Kritisch zur IBM-Offensive äußert sich hingegen Florian Müller, Leiter der paneuropäischen Kampagne NoSoftwarePatents.com: "Nach einem substanzlosen Nichtangriffsversprechen gegenüber Linux tut sich IBM nun erneut durch Augenwischerei und billige Effekthascherei im Zusammenhang mit Patenten und Open Source hervor. Wir reden hier über ein Prozent des weltweiten IBM-Patentbestandes, also von Almosen.In Europa ist IBM eine treibende Kraft hinter der ständigen Ausweitung der Patentierung von Software. Wenn der IT-Konzern sich hier schon als nachweihnachtlicher Wohltäter profilieren will, dann sollten erstmal das aggressive Patentlobbying von IBM in der EU und das schamlose Abkassieren von Mittelständlern durch die IBM-"Patentsteuer" unterbleiben. Danach können wir dann über milde Gaben reden", so Müller in einer E-Mail.Gleichzeitig haben 61 Mitglieder der Europa-Parlaments einen Antrag auf den Neustart des Richtlinienverfahrens zur Behandlung der Software-Patente gestellt. Software-Patent-Kritiker wie NoSoftwarePatents.com begrüßen diesen Schritt.Und kurz vor Weihnachten hatte die polnische Regierung überraschend eine Entscheidung zu Software-Patenten im EU-Rat verhindert. Nun soll die EU-Kommission das ganze Verfahren neu auflegen. (rw)

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