IBM, Sony und Toshiba starten Kampf um den Markt für Multimedia-Chips

30.11.2004
Nach mehr als dreieinhalb Jahren Entwicklung gaben IBM, Sony und Toshiba erstmals Details des Spezialprozessors "Cell" bekannt. Der 64-Bit-Prozessor, der auf IBMs Power5-Chip beruht, soll der unter anderem in Sonys PlayStation-2-Nachfolger zum Einsatz kommen. Generell gehen die drei Unternehmen davon aus, dass der Chip geeignet sei, PC und Unterhaltungselektronik zu vereinen und damit die PC-Architektur ablösen werde.

Nach mehr als dreieinhalb Jahren Entwicklung gaben IBM, Sony und Toshiba erstmals Details des Spezialprozessors "Cell" bekannt. Der 64-Bit-Prozessor, der auf IBMs Power5-Chip beruht, soll der unter anderem in Sonys PlayStation-2-Nachfolger zum Einsatz kommen. Generell gehen die drei Unternehmen davon aus, dass der Chip geeignet sei, PC und Unterhaltungselektronik zu vereinen und damit die PC-Architektur ablösen werde.

"Cell" ist ein schneller Multicore-Chip auf Basis eines 64-bittigen PowerPC-Kernes, ge-fertigt in 90 nm - und nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, in 65 nm. Da jeder Kern "multithreaded" arbeitet, können mehrere logische Prozessoren in einem physischen Kern abgearbeitet werden. Dadurch lassen sich Wartezeiten des Speichers überbrücken, ebenso werden die internen Funktionseinheiten besser genutzt - eine wesentliche Voraussetzung für be-schleunigtes Gleitkommaberechnen.

Des Weiteren ist der Prozessor zur so genannten Virtualisierung fähig, das heißt, er kann mehrere Betriebssysteme parallel fahren. Die jeweils benötigten Ressourcen, beispielsweise Speicher, werden dabei gegeneinander abgeschottet.

Die Cell-Kerne besitzen ein flexibles On-Chip-I/OInterface (Input/Output) und Echtzeit-fähigkeiten. Die Hersteller haben dem Prozessor ein Sicherheitssystem zum Schutz der "Intellectual Property" mitgegeben. Ingesamt, so die Hersteller, werde der Prozessor in Unterhaltungsgeräten als auch in Mediaservern eingesetzt werden.

Um zu zeigen, wie schnell er Berechnungen erledigt, haben IBM und Sony den Prototypen einer Cell-Entwicklungsworkstation gebaut, die 16 Teraflop/s abarbeitet. Damit wäre die Workstation im Bereich des Supercomputings. Beide Unternehmen erklärten, auch Cell-Cluster seien möglich. Ausführlichere Informationen wollen die Unternehmen im Frühjahr 2005 auf der International Solid State Circuits Conference () in San Francisco veröffentlichen. Dort dürfte auch Intel seine Chipversion für Liebhaber digitaler und breitbandgestützter Heimanwendungen zeigen. (wl)

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