IBM: Speicher für den Mittelstand

06.03.2003
IBMs neue Festplattensysteme für den Mittelstand verfügen zwar nicht über die Kapazitäten der Enterprise-Klasse,aber über einige Features dieser Kategorie. Seine Autoloader und Tape-Libraries stattet der Hersteller ab sofort mit LTO-Ultrium-II-Technologie aus.

Das neue Midrange-Speicher-Gerät aus dem Hause IBM "Fast-T 900" erweitert die Fast-T-Familie nach oben. Der Hersteller preist es als Highend-Ergänzung seiner Mittelklasse-Speicher-Arrays an. Es ist für Kunden gedacht, die Features der Enterprise-Kategorie benötigen, aber die Investition in ein solches Gerät, wie zum Beispiel in IBMs "Shark", scheuen. Fast-T 900 ist optimiert für datenintensive Applikationen, wie Business-Intelligence- oder wissenschaftliche Anwendungen, sowie für die digitale Verarbeitung von multimedialen Daten.

Das Disk-System erhöht die Lese- und Schreibgeschwindigkeit des nächstkleineren Familienmitglieds "Fast-T 700" um 28 Prozent beim Schreiben und 40 Prozent beim Lesen von Datenbankapplikationen. Die Schreibgeschwindigkeit von Imaging-Anwendungen verbessert sich um 98 Prozent, die Lesegeschwindigkeit solcher Daten erhöht sich mit dem neuen Gerät um bis zu 120 Prozent. Fast-T 900 kann laut Hersteller bis zu 150.000 Anfragen (Input-/Output-Operationen) pro Sekunde beantworten.

Mit 2 bis 224 Festplatten stellt Fast-T 900 maximal 32 Terabyte Kapazität bereit, wobei es die 18, 36, 73 oder 146 Gigabyte großen Festplatten auch in Kombination verwendet. Außerdem können die Erweiterungsmodule der kleineren Modelle "Fast-T 500" und"Fast-T 700" eingebaut werden.

In dem 900er-Gerät kombiniert IBM die Kapazität der Midrange-Speicher-Familie mit der Performance des Enterprise-Systems zu einem mittleren Preis. Das Grundmodul von Fast-T 900 kostet 66.500 Dollar. Zum Vergleich: Fast-T 700 beginnt bei 46.500 Dollar für den Grundbaustein. Die Kosten für einen Enterprise Storage Server betragen zwischen 500.000 und zwei Millionen Dollar.

"Service-Alert" benachrichtigt bei Problemen IBM

Fast-T 900 ist mit Zwei-Gigabit-Fibre-Channel-Technologie ausgestattet. Der optional erhältliche"Fast-T Service Alert" benachrichtigt einen IBM-Techniker, falls Probleme auftreten. Dieser kann per Fernwartung eine Diagnose erstellen und somit unnötigeDowntime für den Kunden verhindern. An Betriebssystemen unterstützt das neue Gerät IBM AIX, Microsoft Windows 2000 und NT, Novell Netware, Sun Solaris, HP-UX, Suse- und Red Hat-Linux sowie VM Ware. Disaster-Recovery- und Sicherheits-Features liefern die Funktionen "Flash-Copy" und "Remote Mirror".

Midrange-Library ab sofort mit LTO-II-Laufwerken

Ebenfalls für die mittelständischen Kunden baut IBM in seine Tape-Library "3584" und in das externe Tape-Drive "3580" ab sofort LTO-Ultrium-Laufwerke der zweiten Generation ein. Diese verdoppeln die Kapazität bisheriger LTO-Laufwerke auf unkomprimierte 200 Gigabyte. Die Datenübertragungsrate beträgt 35 Megabyte pro Sekunde. Mit den neuen Laufwerken erhöht sich die Gesamtkapazität der Library(Codename: Anakonda) auf maximal 992 Terabyte. In einem solchen System können LTO-I- und LTO-II-Laufwerke parallel nebeneinander arbeiten. Somit ist ein sanfter Übergang von Bändern der ersten auf Bänder der zweiten Generation möglich.

Der Hersteller verbesserte außerdem die Performance der Bandbibliothek, inklusive der Geschwindigkeit, mit der die Bänder geladen und aus dem Laufwerk wieder ausgeworfen werden. Eine "Sleep"-Funktion versetzt die Library in "Halbschlaf", wenn sie gerade nicht gebraucht wird, um Energie zu sparen. Der Preis der Tape-Library beginnt bei rund 75.000 Dollar, der Autoloader 3580 ist für rund 6.200 Dollar zu haben. Die neuen Laufwerke lesen auch Bänder der LTO-I-Generation und bieten hierbei eine verbesserte Datenübertragungsrate von bis zu 20 Megabyte pro Sekunde.

Um das Speicherangebot abzurunden, nimmt IBM Ciscos Speichernetzwerk-Switch-Familie "MDS 9000" ins Verkaufsprogramm. Das Angebot umfasst den Director "MDS 9509" und den Fabric-Switch "MDS 9216".

www.storage.ibm.com

ComputerPartner-Meinung

Fast-T 900 ersetzt kein Produkt, sondern stellt einen Erweiterung des Midrange-Angebots dar. IBM versucht, das Gerät solchen Kunden schmackhaft zu machen, die zwar hohe Anforderungen an Kapazität und Performance stellen, aber keine Millionenbeträge für ein Highend-System ausgeben wollen. Sicher ist Fast-T 900 um einiges schneller als das nächstkleinere System Fast-T 700, aber viel mehr als das und ein paar Enterprise-Features hat es nicht zu bieten. (ce)

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