IBM: Websphere zum strategischen Tool

07.06.2001

Natürlich ist laut IBM die Middle- ware "Websphere" auch in der neuesten Version 4.0 vor allem eine Software für Großkunden. Der Topdown-Ansatz erscheint logisch: Entschließen sich große Unternehmen für die Software, die nun Standards wie J2EE (Java 2 Enterprise Edition), XML, SOAP, WSDL und UDDI implementiert habe - und folglich dafür, ihre gesamten Datenbestände über die Middleware für E-Kommerz-Transaktionen via Internet gefügig zu machen, zwingen sie auch kleinere Zulieferfirmen, sich für diese Software zu entscheiden - oder die Geschäfte mit Großfirmen sein zu lassen. Entsprechend unterstreicht Big Blue, die hauseigenen "Global Services" seien für Websphere-Geschäfte die erste Adresse.

Doch da die Geschäftswelt nicht nur aus solchen Firmen besteht und außerdem der Kampf um diese Kunden auch von Bea, Sun und Microsoft geführt wird, rechnet sich Big Blue auch in den Niederungen des Mittelstands Chancen aus. Für diese Klientel wird die "Advanced Single Server"-Version (8.000 Dollar je Prozessor) oder die clustertaugliche "Advanced Edition" (12.000 Dollar/CPU) samt Entwicklerversion offeriert. Dass aber für IBMs Marketing zum gegenwärtigen Zeitpunkt entscheidend wäre, Mittelstandskunden die Vorteile von Websphere nahe zu bringen, behauptet noch niemand. Zu rar sind bei dieser Klientel E-Kommerz-Szenarien, die Woche für Woche zu millionenfachen Transaktionen zwingen oder den weltweiten Dokumentaustausch via Standardschnittstellen verlangen. Nur: Es könnte schon bald Wirklichkeit sein, betont IBM-Manager Kristof Klöckner. Und da Meta-Group-Analyst Rüdiger Spies das sehr ähnlich sieht, bereitet man sich bei Big Blue schon auf die Mittelstandsanfragen vor. Wenn nicht im nächsten Jahr, dann im übernächsten. (wl)

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