IDC: Westeuropäischer Markt für mobile Geräte enttäuscht

03.08.2006
Der westeuropäische Markt für mobile Geräte (Handhelds und Smartphones) hat im 2. Quartal 2006 um drei Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal verloren. Laut dem Marktforschungsunternehmen IDC wurden

In Westeuropa hat der Markt für mobile Geräte (Handhelds und Smartphones) hat im 2. Quartal 2006 um drei Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal verloren. Laut dem Marktforschungsunternehmen IDC wurden insgesamt 3,3 Millionen Geräte verkauft. Im Vergleichszeitraum 2005 fanden noch 3,9 Millionen Geräte Käufer. Laut IDC setzte sich der Abwärtstrend bei Handhelds (PDA) fort, während der Verkauf von Smartphones und konvergenten Geräten um zehn Prozent anzog.

Der Marktforscher begründet diese Entwicklung mit verzögerter Produkteinführungen und Portfolio-Verschiebungen großer Anbieter wie zum Beispiel Motorola und Sony Ericsson an.

Unbestrittener Marktführer ist Nokia (siehe Grafik), das um 13 Prozent zulegen konnte. RIM folgt vor Qtek, HP und Palm. Letzterer verlor nach Stückzahlen um fast die Hälfte. (Siehe zu Palm Deutschland auch ComputerPartner, Ausgabe 30/2006; Seite 12).

Den Erfolg von Qtek - das Unternehmen verkaufte beinahe 165,000 Geräte und legte somit um 210 Prozent zu - - führt IDC auf die deutlich verstärkten Anstrengungen von Eigner HTC zurück, den Qtek-Kanal auszubauen und mit Marketing zu umgeben. HTC hatte im Juni erklärt, in Europa unter eigenen Namen Smartphones zu verkaufen.

IDC-Analyst Jean-Philippe Bouchard sparte nicht mit Herstellerkritik. Zwar würden die PDA-Anbieter ihre Geräte in Richtung "Alleskönner", also Smartphones verändern, doch hätten sie dabei übersehen, wie komplex dieser Übergang sei. So hätten sie den PDA-Markt schon aufgegeben, bevor sie Smartphones anbieten könnten. Infolge dessen seien die Lager voll mit immer weniger gefragten PDAs. Die Nachfrage nach Smartphones und sogenannte PNDs (Personal navigation device) könnte in absoluten Zahlen die Stückzahlenverluste der PDAs nicht kompensieren.

Bouchard kommt zum Schluss, dass sich in diesem Jahr der Anbieterkampf in einen für manchen Hersteller vernichtenden Kampf um Marktanteile verändern werde beziehungsweise sich einige Hersteller zurückziehen dürften. (wl)

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