IM-Top: Ingram rechnet mit Belebung

06.05.2004
Auf der der fünften Hausmesse von Ingram Micro, stellte der Broadliner seine Schwerpunkte für das laufende Geschäftsjahr vor. Im Fokus 2004: Finanzierungsdienstleistungen für Partner und Ausbau des Value-Add-Geschäfts. Von ComputerPartner-Redakteurin Cornelia Hefer

"Das Konzept der IM-Top wird von Lieferanten und Partnern sehr gut angenommen", fasste Gerhard Schulz, Sprecher der Geschäftsführung bei Ingram Micro, am Nachmittag der 5. Hausmesse den Eindruck der Chefetage zusammen. Die Zahlen sprächen laut Schulz für sich: 130 Lieferanten stellten diesmal auf der IM-Top aus und über 2.000 Partner hatten sich zum Besuch auf dem Münchener Olympiagelände angemeldet.

Positiv klang auch das Fazit nach Abschluss des ersten Quartals: "Mit Beginn des vergangenen Weihnachtsgeschäfts haben wir ein überproportionales Wachstum im deutschen Markt verzeichnet. Im ersten Quartal lag bei uns kein Produktbereich unter einer Steigerungsquote von 15 Prozent", erklärte Schulz. Insbesondere die Bereiche Software, Mobility, PC-Komponenten und Monitore hätten in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres "sehr gut abgeschnitten", so der Ingram-Manager. Auch die Ergebnisentwicklung des Broadliners bezeichnete Schulz als "positiv", allerdings bei weiter sinkenden Margen. "Man denkt immer, dass die Margenentwicklung in unserer Branche nicht weiter runtergehen kann und wird dann regelmäßig eines Besseren belehrt", sagte Schulz.

Für das zweite und dritte Quartal 2004 prognostizierte der Deutschland-Chef zwar nicht mehr die gleiche Steigerungsquote wie im ersten, aber immerhin werde auch dieser Zeitraum "über dem Vorjahr liegen".

Außerdem gab Schulz einen Ausblick auf weitere Aktivitäten und Schwerpunkte des Broadliners für 2004. Den Fokus im Produktbereich setzt das Unternehmen "auf die Wachstumssegmente Digital Imaging, Mobility und Security", so Schulz. Als strategische Schwerpunkte definierte der Manager folgende Bereiche:

- Financial Services: Die Abteilung war erstmals auf der IM-Top mit einem eigenen Stand vertreten. 14 Prozent des deutschen Ingram-Umsatzes wurden in den vergangenen fünf Monaten bereits über Finanzierungsangebote für die Partner gestemmt.

- Weitere Optimierung der Logistikleistungen: Ende 2004 sollen die Kapazitäten in diesem Bereich einen Umsatz von drei Millionen Euro ermöglichen.

- Ausbau der Fachhandelskonzepte IM-Move (für Mobility) und IM-Save (für Security).

- Erweiterungen der Dienstleistungen für die SMB-Partner.

- Einstieg in neue Produktsegmente vorantreiben (zum Beispiel Ausbau der CAD-Abteilung und Aufbau einer Consumer-Electronics-Divi-sion).

- Den Value-Add-Ansatz ausbauen: Ingram Micro will früher in den Vertrieb neuer Produkte einsteigen. Ein Ansatz, der fast ausschließlich von VADs umgesetzt wurde. Die Softwareabteilung startete damit am 1. Mai (siehe Kasten).

Außerdem wies Schulz nochmals auf die Leis-tungen seines Teams 2003 hin. "Laut GfK adressiert Ingram Micro 80 Prozent der Fachhändler in Deutschland. 50 Prozent nennen uns als Hauptlieferanten, was - auch gegenüber unseren Lieferanten - ein super Erfolg ist."

Meinung der Redakteurin

Ingram Micro ist für den Geschäftsverlauf 2004 zwar nicht euphorisch, aber dennoch optimistisch. Der Broadliner rechnet mit mehr Wachstum als im Vorjahr. Für die Partner ein positives Signal: Wenn es den großen Distributoren gut geht, kann es auch den Händlern nicht schlecht gehen.

Neuaufstellung bei Software

Auf der IM-Top gab Ingram Micro Veränderungen für den Bereich Software bekannt. Seit dem 1. Mai 2004 besteht die Abteilung aus zwei Divisions: Eine übernimmt den Vertrieb der Commodity-Produkte, die andere, Value-Add-Unit, den Verkauf beratungsintensiver Software für das Lizenz- und Projektgeschäft.

Gerald Haberecker ist künftig für die Value-Add-Unit verantwortlich, und Martina Merzer leitet den Bereich Commodity. Beide berichten an Ernesto Schmutter, Senior Director Komponenten, Multimedia und Software. 21 Mitarbeiter soll der Bereich Value-Add bis Ende 2004 haben; in der Abteilung Commoditiy arbeiten derzeit 35 Mitarbeiter.

Das Portfolio der neuen Value-Add-Abteilung umfasst Lieferanten wie IBM, Novell, Suse, Veritas, Adobe-Produkte für den Server-Bereich, Microsoft-CRM, und neu dabei ist Trendmicro. Das Aufgabengebiet der VA-Division definiert Schmutter wie folgt: "Middleware, Security, CRM, Support und ein passendes Schulungsangebot für Partner als auch ihre Endkunden."

"Wir wollen mit dem angebotenen Portfolio rentabel arbeiten und die Kundenbasis in diesem Segment weiter ausbauen", gibt Schmutter seiner neuen VA-Division für 2004 vor. Der Commodity-Bereich laufe gut "und das soll auch so bleiben", sagt der Software-Chef und setzt damit auf Stabilität. Hier soll weiter an der Automatisierung der Bestellprozesse für Lizenzen gefeilt werden. CH

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