Imac feiert sein Debüt in Deutschland

09.10.1998

MÜNCHEN: Kompromißlos setzt Apple auf sein neues Lieblingsprodukt im futuristischen Outfit - den "iMac". Am 5. September debütierte der Rechner im deutschen Fachhandel. Wiederverkauf und Endkunden zeigten sich von dem Produkt für knapp 3.000 Mark angetan.Sein Gehäuse ist türkisblau, transparent und rund, ebenso die Maus - selbst sein Apfel-Logo änderte der PC-Pionier für den iMac in Türkisblau ab. "Er ist der Rechner zum Knuddeln und Liebhaben", beschreibt ein Mitarbeiter des Münchner Fachhändlers Systematics in München das neue Produkt. "Besonders die Damen sind sehr angetan - er sieht ja auch besser aus als ein normaler Rechner", meint Andreas Wiest von Cancom bei der Apple-Präsentation im Münchner Szene-Treff Kunstpark Ost.

Acht iMacs hatte Apple hier aufgestellt, um den Endkunden zu zeigen, wie der Hersteller sich das neue IT-Zeitalter vorstellt. "Der Preis ist okay. Was mich stört, ist das fehlende Diskettenlaufwerk", urteilt eine interessierte Besucherin, die die Meinung von Apple-Boß Steve Jobs, daß 3,5-Zoll-Diskettenlaufwerke bald der Vergangenheit angehören, offensichtlich nicht teilt. "Funktioniert der iMac wirklich wie in der Werbung? Zwei Kabel einstecken, und dann läuft der Rechner?", will ein anderer Kunde wissen.

Apples Werbebotschaft vom "kinderleicht zu installierenden Fun-PC" für den Privatanwender hat also auch hierzulande die Mac-Gemeinde erreicht. Auch der Preis von 2.998 Mark, an den jeder autorisierte Händler gebunden ist, wird akzeptiert.

"Der iMac steht für das, was Apple in der Vergangenheit ausgezeichnet hat: Innovation. Das Produkt und die offensive Werbekampagne erzeugen Aufmerksamkeit. Ich würde es Apple wirklich gönnen, wenn sie mit dem Rechner Erfolg haben - und uns natürlich auch", meint Hans-Joachim Lischka vom Schulz-Bürozentrum in München.

Einen weiteren Vorteil - an den wohl weder Hersteller noch Handel gedacht haben - entdeckte ein Kunde beim Gravis-Shop in München: "Der Rechner ist so kompakt, daß man ihn bei Bedarf in den Schrank stellen kann - der Henkel zum Hochheben ist ja schon dran." (is/ch)

Apple-Chef Steve Jobs mit seinem neuen Baby.

Für die Eltern ein Einsteigermodell zum Surfen, fürs Kind ein Spielzeug der Extraklasse: Kaum groß genug, um über den Schreibtisch zu sehen - und schon jagt Systematics jüngster Kunde am iMac-Day den

Tyrannosaurus Rex.

Gut gebaut muß er schon sein: Besonders Frauen fahren auf Apples kompaktes Lieblingsprodukt im Future-Look ab, stellten Cancom-Mitarbeiter fest. Weiterer Vorteil: Frau kann ihn bei Bedarf zum Liebhaber in den Schrank stellen.

Cancom gab sich hip: In Münchens Szene-Treff Milchbar im Kunstpark Ost konnte sich das überwiegend junge Publikum nach dem Flohmarktbesuch selbst ein Bild über die Qualitäten des iMacs machen. Apple schickte acht Demo-Geräte fürs Volk und einen Moderator

zur Unterstützung.

"Die Hälfte der Kunden stört das fehlende Diskettenlaufwerk", erzählt ein Mitarbeiter der Münchner Systematics-Niederlassung. 20 vorbestellte Exemplare in Türkisblau gingen dort am Samstag

bereits über den Ladentisch.

Ab sechs Uhr hatte Systematics seine Pforten für die

Mac-Fans und die, die es noch werden wollen, geöffnet. Um zwanzig vor acht stand der erste Kunde vor der Tür und konnte sich an Prosecco aus blauen Flaschen und Croissants - Empfehlung von Apple - laben.

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