IMK: Aufschwung 2008 schon so gut wie vorbei

12.07.2007
Der derzeitige Aufschwung lässt Politiker und Wirtschaftler frohlocken, aber schon gibt es erste Zeichen einer Abschwächung. Experten des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konkunkturforschung (IMK) sieht 2008 schwärzer als andere Wirtschaftsforscher. Die gute Nachricht: Die Arbeitslosenrate wird weiter sinken.

Der derzeitige Aufschwung lässt Politiker und Wirtschaftler frohlocken, aber schon gibt es erste Zeichen einer Abschwächung. Experten des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konkunkturforschung (IMK) sieht 2008 schwärzer als andere Wirtschaftsforscher. Die gute Nachricht: Die Arbeitslosenrate wird weiter sinken.

Der neue Euro-Hochstand, höhere EZB-Leitzinsen und eine schwächere Weltwirtschaft werde den Aufschwung bremsen, sagen die Ökonomen.

Zwar hat das Institut für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukte (BIP) für 2007 von 2,2 auf 2,6 Prozent angehoben, dennoch soll es schwächer ausfallen als die 2,8 Prozent von 2006. Für das BIP 2008 gehen die Experten nur noch von einem Plus von 1,9 Prozent aus. 2005 lag es allerdings gerade mal bei 0,9 Prozent.

Nachlassen wird laut IMK vor allem der Außenbeitrag, gemeint sind vor allem die Exporte. Deren Wachstum wird zwischen 2006 und 2008 von 5,3 auf 3,0 Prozent sinken, während die Einfuhren sich von ihrem starken minus von 4,1 Prozent im letzten Jahr leicht erholen werden.

Erfreulich entwickeln sich analog zu den sinkenden Arbeitslosenzahlen die Konsumausgaben. Für 2008 rechnet das Institut mit einer Abnahme der Erwerbslosenzahlen um 668.000 Personen auf 3,82 Millionen Menschen, was einer Arbeitslosenquote von 8,8 Prozent entspricht. 2008 soll die Zahl der Erwerbslosen noch einmal um 394.000 Personen sinken, womit die Quote dann bei 7,9 Prozent liegen dürfte.

Damit geht einher, dass das Wachstum der privaten Konsumausgaben trotz Mehrwertsteuererhöhung und hoher Spritpreise 2007 mit 0,5 Prozent immer noch deutlich höher ausfällt als 2005 (0,1 Prozent). 2008 soll es sogar bei 1,7 Prozent landen und damit mehr als doppelt so hoch sein wie 2006, als die bevorstehende Mehrwertsteuererhöhung der Wirtschaft eine Sonderkonjunktur beschert hat.

Die Ausgaben für Anlageinvestitionen, die 2007 mit 6,9 Prozent Wachstum ein Hoch erreichen werden, sollen 2008 hingegen deutlich abflachen.

Inwieweit das neue Euro-Hoch die Exporte belasten, darüber streiten sich noch die Experten. Umfragen haben ergeben, dass viele Unternehmen trotz Globalisierung weit weniger von Währungsschwankungen beeinträchtigt sind als früher. Die Bedeutung des Dollar-Raums lässt für viele Exporteure nach. Automobilkonzerne sind in der Regel gut gegen Währungsschwankungen gerüstet. Anlagen- und Maschinenbauer klagen dagegen, dass ein Großteil ihrer Güter gerade in den Dollar-Raum gehe und der neue Hochstand des Euro sie daher besonders treffe. (kh)

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