In den deutschen TK-Markt kommt langsam Bewegung

11.07.1997
FRANKFURT/MAIN: Der Deutschen Telekom AG weht der Wind des Wettbewerbs immer heftiger entgegen. Einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Datapro zufolge wird in erster LinieMannesmann der Telekom zu schaffen machen.

FRANKFURT/MAIN: Der Deutschen Telekom AG weht der Wind des Wettbewerbs immer heftiger entgegen. Einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Datapro zufolge wird in erster LinieMannesmann der Telekom zu schaffen machen.

Vor allem im Bereich Telekommunikationsdienste wird die Deutsche Telekom AG (DTAG) nach den Prognosen von Datapro Federn lassen müssen: Während das Bonner Unternehmen 1996 einen Marktanteil in Deutschland im Bereich Dienste von 80 Prozent für sich beanspruchen konnte, werden es im Jahr 2002 nur noch 61 Prozent sein. Dennoch wird die DTAG sowohl in Deutschland als auch auf dem internationalen Markt weiter wachsen, meinen die Marktforscher. Die Telekom sei auf dem besten Weg, sich den veränderten Marktverhältnissen mit freiem Wettbewerb ab 1. Januar 1998 zu stellen. "Die Telekom versteht es, ihre Geschäftsprozesse relativ schnell umzustellen und die Mitarbeiterzahl konsequent zu reduzieren", erklärt Falk Müller-Veerse von Datapro. "Bei den Interconnect-Verhandlungen scheint die Telekom alles zu versuchen, um eine Einigung mit den größten Wettbewerbern hinauszuzögern", so der Consultant. Eine verläßliche und günstige Interconnect-Vereinbarung sei für alle neuen Betreiber in Deutschland essentiell, um schlagkräftige Pläne für den Wettbewerb mit der Telekom ab Januar kommenden Jahres aufstellen zu können.

Der stärkste Konkurrent der DTAG wird danach aufgrund der bestehenden Aktivitäten im Mobilfunkbereich und des Potentials im Festnetzbereich Mannesmann sein. Das Unternehmen werde im Jahr 2002 einen Marktanteil von rund 13 Prozent haben. Durch den heutigen Boom mit dem Mobilfunkdienst D2 erziele Mannesmann schon kräftige Gewinne und sorge zusammen mit den aufgebauten Distributionskanälen und Kundenbeziehungen für eine hervorragende Ausgangsbasis. Im Festnetzbereich habe Mannesmann Arcor durch die Miteigentümer AT&T und Unisource eine sehr gute internationale Anbindung und ein Höchstmaß an Know-how. Auf der anderen Seite verfüge Mannesmann Arcor mit einer Leitungslänge von mehr als 40.000 Kilometern über das größte Telekommunikationsnetz nach der Telekom.

Marktanteile hinzugewinnen werden laut Datapro neben Mannesmann auch die anderen großen Wettbewerber Otelo und Viag Interkom. Allerdings blieben diese mit einem Marktanteil von voraussichtlich drei Prozent des gesamten Marktes von Telekommunikationsdiensten im Jahr 2002 weit hinter Mannesmann zurück. (sn)

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