Infomatec: Anzeige wegen Kursbetrugs und Ins

31.08.2000
Dem Augsburger Softwareunternehmen Infomatec droht eine Strafanzeige wegen Kursbetrugs und Ins. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel will die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) die juristischen Schritte baldmöglichst einleiten. Zwei Vorstände des am Neuen Markt gelisteten Unternehmens hätten den Kurs mit geschönten Mitteilungen in die Höhe getrieben, so SdK-Sprecherin Reinhild Keitel, jetzt soll die Staatsanwaltschaft prüfen, ob die Tatbestände des Kursbetrugs und des Ins erfüllt würden. Infomatec hat indessen seine Jahresprognose nach unten korrigiert und zwei Ad-hoc-Mitteilungen von vergangenem Herbst richtiggestellt: So wurde im September 1999 ein Auftrag des Unternehmens Global Wellcom in Höhe von 55 Millionen Mark verkündet, tatsächlich habe man vereinbart, gemeinsam 100.000 Surfstations zu vermarkten. Auch wurde ein Auftrag der World-W Database Company angekündigt, nun kam man aber zu dem Schluss, "dass keine weiteren Umsätze aus diesem Projekt zu erwarten sind". Als Folge rechnen die Augsburger für 2000 nur noch mit 50,1 Millionen Euro, rund der Hälfte des ursprünglich prognostizierten Umsatzes. Die SdK befürchtet, dass möglicherweise noch mehr Mitteilungen fehlerhaft waren. Das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel müsse deshalb auch prüfen, ob die Vorstände die Darstellungen genutzt hätten, um Aktien aus ihrem Bestand zu verkaufen. Infomatec ließ indessen verkünden, man habe seit dem 1. Juli ein neues operatives Management, das neben Verträgen auch frühere Ad hoc-Mitteilungen geprüft hätte. Dabei sei festgestellt worden, dass teilweise "unsauber kommuniziert" worden sei. Anhaltspunkte für Absicht gebe es nicht, vielmehr sei "unsorgfältig formuliert" worden. Um den Schaden zu begrenzen, so Sprecherin Rianne Biesters, habe sie dafür plädiert, "die Leichen, die wir im Keller haben, bekannt zu geben". (mf)

Dem Augsburger Softwareunternehmen Infomatec droht eine Strafanzeige wegen Kursbetrugs und Ins. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel will die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) die juristischen Schritte baldmöglichst einleiten. Zwei Vorstände des am Neuen Markt gelisteten Unternehmens hätten den Kurs mit geschönten Mitteilungen in die Höhe getrieben, so SdK-Sprecherin Reinhild Keitel, jetzt soll die Staatsanwaltschaft prüfen, ob die Tatbestände des Kursbetrugs und des Ins erfüllt würden. Infomatec hat indessen seine Jahresprognose nach unten korrigiert und zwei Ad-hoc-Mitteilungen von vergangenem Herbst richtiggestellt: So wurde im September 1999 ein Auftrag des Unternehmens Global Wellcom in Höhe von 55 Millionen Mark verkündet, tatsächlich habe man vereinbart, gemeinsam 100.000 Surfstations zu vermarkten. Auch wurde ein Auftrag der World-W Database Company angekündigt, nun kam man aber zu dem Schluss, "dass keine weiteren Umsätze aus diesem Projekt zu erwarten sind". Als Folge rechnen die Augsburger für 2000 nur noch mit 50,1 Millionen Euro, rund der Hälfte des ursprünglich prognostizierten Umsatzes. Die SdK befürchtet, dass möglicherweise noch mehr Mitteilungen fehlerhaft waren. Das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel müsse deshalb auch prüfen, ob die Vorstände die Darstellungen genutzt hätten, um Aktien aus ihrem Bestand zu verkaufen. Infomatec ließ indessen verkünden, man habe seit dem 1. Juli ein neues operatives Management, das neben Verträgen auch frühere Ad hoc-Mitteilungen geprüft hätte. Dabei sei festgestellt worden, dass teilweise "unsauber kommuniziert" worden sei. Anhaltspunkte für Absicht gebe es nicht, vielmehr sei "unsorgfältig formuliert" worden. Um den Schaden zu begrenzen, so Sprecherin Rianne Biesters, habe sie dafür plädiert, "die Leichen, die wir im Keller haben, bekannt zu geben". (mf)

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