Distributionsverträge

Ingram Micro dementiert Kahlschlag bei Herstellern

21.11.2008
Distributionsverträge stehen zum Jahresende auf dem Prüfstand - auch bei Ingram Micro. Business as usual - meint Ingram-Chef Schulz.

Die Kündigungen von Ingram-Micro-Distributionsverträge, wie beispielsweise mit Mustek, hatten den Verdacht aufkommen lassen, dass im Zuge der Umstrukturierungen beim Broadliner (ChannelPartner berichtete) nun die Kriterien für die Listung der Hersteller verschärft und damit die Anzahl der Liefernten signifikant verringert wurden. "An unserer Strategie, auf ein breites Angebot sowohl auf Lieferanten- als auch auf Kundenseite zu setzen, hat sich nicht geändert", erklärt aber Ingram-Micro-Chef Gerhard Schulz. Kündigungen von Distributionsverträgen seien "im Rahmen der ständigen Anpassung des Sortiments".

Schulz sieht gerade in der im großen Angebot bei Lieferanten und im Produktportfolio die Chance, der weltweiten Finanzkrise zu trotzen: " Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten können wir über diese Breite konjunkturelle Schwankungen ausgleichen" meint der Ingram-Chef. Bei der Listung oder Auslistung von Lieferanten sei natürlich die Umsatzgröße eine Kennzahl. "Aber auch der Deckungsbeitrag, unser Ressourceneinsatz, unser bestehendes Sortiment und noch viele weitere Kriterien werden bei der Beurteilung, inwieweit eine Zusammenarbeit angemessen ist, mit einbezogen", erläutert Schulz. Eine Verringerung des Portfolios stehe außer Frage.

Zum Jahresende ist bei ingram Micro unter anderem für Mustek Schluss. Zwar hatte sich der ehemalige Scanner-Spezialist immer mehr Richtung Unterhaltungselektronik entwickelt, doch für Mustek-Vertriebsleiter Nico Daskalakis ist die Auslistung nach langjähriger Geschäftsbeziehung trotzdem "enttäuschend". Allerdings sei der Vertrieb über die Distribution mittlerweile nur noch ein Randgebiet. Daskalakis hofft, das wegbrechende Ingram-Geschäft mit seinem Distributionspartner COS kompensieren zu können. (awe)

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